Kunst und Kultur
Und wieder einmal ist es soweit:
Christentum,
Brauchtum,
Konsum –
all das ineinander geschichtet und übereinander aufgetürmt, so undurchdringlich
zuviel und alles auf einmal –
da möchte manch Menschenkind gern die Flucht ergreifen oder lieber gar nicht dabei gewesen sein.
Lauf, Hase, lauf … Es war übrigens
Georg Danzer, der
zusammen mit Wilfried Scheutz erstmals
die Perspektive des Hasen in einen Popsong einführte, um so das
ohnmächtige Ausgeliefertsein angesichts von Gewalt und Verfolgung deutlich zu machen. “They crept on your tail, I know you wonder why, you’re so easy to hurt” heißt es in der
englischen Version. Und das veranschaulicht auf erschreckende Weise, wie schutzbedürftig wir alle wären –
als Kinder, die wir immer sind – oder eben
als Hasen.
© Hal Hefner – Pop Culture
Der Gott allerdings, der da im Text “der Jagd ein Ende macht”
muss etwas ganz anderes sein als
all die blöden (und bösen!) Bilder, die uns andauernd von ihm gemacht werden, egal von welcher
Über-Ich-kompatiblen PR-Abteilung oder
Weltanschauungsindustrie. Es geht doch stets ums
Ausgenutztwerden, um
falsche Heilsversprechen oder um den
mit Todesstrafe drohenden Kinderschreck.
Das “Fest der Liebe” ist, so wie es sich den
Empfindsamen heute oft tatsächlich darstellt, eher
eine Gefahr,
der es zu entrinnen oder
die es zu überleben gilt.
Liebe Mitopfer der
Menschenvernichtungsmaschine, wir sind
auf eurer Seite – weil wir
“die dunkle Seite” von Weihnachten genauso erleiden wie ihr. Wir können euch
leider das Leid über die Ungerechtigkeit auf der Welt nicht einfach wegblasen, auch wenn wir nur allzu gern den
Frieden auf Erden ausrufen und ihn
von dem Moment an zusammen mit euch erleben möchten. Wir können euch leider auch
den Schmerz über die Gemeinheit und Gefühllosigkeit von Menschen,
die euch Schaden zufügen, nicht einfach so wegmachen. Aber wir können
unseren Schmerz und
unser Leid mit euch teilen, um auf diesem Weg gemeinsam
durch die Finsternis unserer Einsamkeit zu gelangen.
Wollen wir dem Abgrund in uns standhalten –
denn noch leben wir – und uns ein paar
wirklich “besinnliche” Betrachtungen rund um
die speziellen Seinszustände gefühlsmenschlicher Nachtfahrten zu Gemüte führen.
Die eigenen Kinder nicht “in den Krieg geben zu wollen” etwa. Oder als Jugendlicher
mit Elektroschocks ”von der Homosexualität geheilt werden zu sollen”.
Im Rückblick eine Lebensbilanz voll von vergeblichen Versuchen zu entdecken.
Und plötzlich ratlos und bestürzt vor dem drohenden
Ende der Welt zu stehen:
“We must stop this mindless consuming!”
United Vibrations – I am we