Ondistas berichten über Mexiko und Venezuela
Tag des Widerstands in Mexiko und das Gesundheitssystem in Venezuela
onda – info 418
Viele, vor allem europäisch stämmige Nord- und Lateinamerikaner*innen, sehen im 12. Oktober bis heute einen Feiertag für die „Zivilisierung“ und Missionierung des Kontinents. In Spanien ist der Tag, an dem Christoph Kolumbus vor 525 Jahren auf den amerikanischen Kontinent traf, Nationalfeiertag; aber auch in fast allen amerikanischen Ländern wird der 12. Oktober als Tag des „Hispanischen“, als Kolumbus-Tag, als Tag des Kontaktes zweier Kulturen oder, weniger schön, als Tag der Rasse, begangen. Für das indigene Lateinamerika ist derselbe Tag dagegen ein Symbol für Versklavung, Völkermord und die Vernichtung ganzer Kulturen. Wie jedes Jahr begehen Lateinamerikas Indigene den 12. Oktober als Tag des Widerstands – und fordern Ihre Rechte ein.
Venezuela galt einst als vorbildlich: Im Kampf gegen den Hunger und für eine gute medizinische Versorgung hatte das Land im vergangenen Jahrzehnt große Fortschritte erzielt. Aber die Sache hatte einen Haken: Das gesamte Sozialsystem war durch den Verkauf von Erdöl finanziert, schließlich verfügt der Staat über umfangreiche Vorkommen des schwarzen Goldes. Das war das Konzept, das bereits der linke Präsident Hugo Chávez verfolgte, und auch sein Nachfolger Nicolás Maduro hält daran fest. Doch seit der Ölpreis auf dem Weltmarkt um die Hälfte gesunken ist, geht in Venezuela nichts mehr. Das betrifft auch das Gesundheitssystem: Menschen sterben, weil die Medikamente fehlen, und auch von der Basisversorgung in den Armenvierteln ist wenig geblieben. Onda hat eine Krebsklinik in Caracas besucht.
Zuletzt geändert am 11.10.17, 11:51 Uhr
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