Do 15. Dez 2022

Klimaschutz ist kein Verbrechen!

Die Kultur solidarisiert sich mit den Klimaschutz-Aktivist*innen, die von Politik und Presse diffamiert werden. Radio FRO schließt sich dem Solidaritätsaufruf der IG Kultur als eine der Erstunterzeichner*innen an. Uns ist es wichtig, dass das eigentliche Thema diskutiert wird: die Klimakatastrophe, die es zu verhindern gilt. Politiker*innen scheinen durch verbale Angriffe gegen Klimaschutz-Aktivist*innen von ihrer eigenen Verantwortung für den Klimaschutz abzulenken. Die öffentlichen Aktionen der Aktivist*innen haben hingegen keine bleibenden Schäden verursacht, sondern sind als ziviler gewaltfreier Widerstand legitim.

Hier der Solidaritätsaufruf der IG Kultur:

Klimaschutz ist kein Verbrechen! Die Kultur solidarisiert sich.

Die Klimakatastrophe bedroht nicht eine ferne Zukunft, sie hat längst begonnen. Wir sehen ihre Auswirkungen durch Überschwemmungen, Ernteausfälle und Hungersnöte, Hitzewellen und schmelzende Gletscher. Wissenschaftliche Daten sind eindeutig: Es braucht drastische Maßnahmen, um entgegenzuwirken – und zwar sofort!

Doch die Politik agiert zaghaft und meist nur auf starken öffentlichen Druck. Zuletzt war sogar von Laufzeitverlängerung europäischer Atomkraftwerke oder Kohle-Comeback die Rede, Windräder werden aus „ästhetischen Gründen“ verhindert, Autobahnen sollen durch Naturschutzgebiete gebaut werden und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen wird nur zögerlich gelöst. Keines der Klimaziele wird so erreicht werden. 

Das Thema ist in den letzten Monaten in den Hintergrund geraten. Klimaschutz-Aktivist*innen wie die „Letzte Generation“ stemmen sich dagegen und bringen das Thema mit Protestaktionen, Blockaden und Aktionismus wieder in eine größere Öffentlichkeit. 

Weite Teile der Politik und Presse reagieren mit Hohn oder Diffamierung. Politischem Aktivismus in Form von friedlichem Protest wird Extremismus vorgeworfen. Das ist ein Hohn für den Klimaschutz und eine Relativierung von tatsächlichem Extremismus.

Andere meinen, das Anliegen sei zwar richtig, aber die Methoden seien falsch. Doch was bleibt anderes übrig als öffentlichkeitswirksame Aktionen, wenn keine Gesprächs- und Handlungsbereitschaft besteht?

Der Kunst- und Kulturbereich unterstützt den Protest und Aktionismus, der keine bleibenden Schäden hinterlassen hat, außer in den Scheuklappen der Öffentlichkeit gegenüber diesem drängenden Thema. Eine offene Gesellschaft und funktionierende Demokratie hält solche Aktionen nicht nur aus, sie sind sogar notwendig!

Wir sind dankbar für jede Initiative in Sachen Klimaschutz, zollen unseren Respekt und erklären uns solidarisch mit den Klimabewegungen, zu denen die „Letzte Generation“ zählt. Wir sind selbst aktiv und setzen Aktionen und Maßnahmen gegen die Klimakatastrophe.

Ziviler gewaltfreier Widerstand gegen die Klimanotlage ist legitim und notwendig und verdient unsere solidarische Unterstützung.

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