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Goodbye 2022, hello 2023

FROzine Chefredakteurin Sigrid Ecker übergibt mit dem auslaufenden Jahr die Leitung an Aylin Yilmaz. Gemeinsam blicken sie auf 2022 zurück und geben einen Programmausblick bis 5. Jänner ´23.

2022 war das Jahr vom russischen Angriffskrieg auf europäischen Boden – der 24. Februar war ein heftiger Einschnitt in unser aller Leben, besonders in das der Ukrainer*innen. Damit einhergehend ein Jahr in dem grüne Parteien fossile Brennstoffe forcieren mussten und eines der höchsten Inflation seit 1952.

Es war ein Jahr vom Ende der Lockdowns, aber auch das Jahr der öffentlich gewordenen institutionalisierten Korruption in Österreich, vor allem in der ÖVP. Durch die Untersuchungen infolge des FPÖ-Ibiza-Skandals wurde für die Öffentlichkeit sichtbar, wie die politische Kultur dieser seit Jahrzehnten staatstragenden Partei gestrickt ist. Die geleakten Chats rund um Ex-Kanzler Sebastian Kurz zeigen auf welchem moralischen Fundament die vermeintlich christlich-sozialen Werte gebaut sind – Korruption, Freunderlwirtschaft, Lug und Betrug. Eigentlich vieles, was die FPÖ jahrzehntelang als Opposition angeprangert hat gegen ÖVP und SPÖ. So manche*r Blauwähler*in gab ihre*seine Stimme genau deshalb der FPÖ. Doch wenn die Freiheitlichen dann selber am Ruder, also in Regierungsverantwortung waren, haben sie diese moralischen Abgründe noch unfassbar vertieft.

Das führte schlussendlich zu einer politischen Unkultur, außerdem zu Polarisierung und Misstrauen in der Gesellschaft. Dieses drückt sich auch gegenüber Journalist*innen aus. Laut dem Digital News Report liegt das Vertrauen der Bevölkerung in die Medien bei 40%. Die offengelegten Verbandelungen zwischen Chefredakteuren (es waren nur Männer, soweit uns bekannt) und Politik haben sicherlich nichts Positives dazu beigetragen.
Auch die Stärke der österreichischen Demokratie litt unter dieser politischen Unkultur. Laut dem jährlich erscheinenden Demokratiebericht des Varieties of Democracy Instituts der schwedischen Universität Göteborg ist Österreich von einer liberalen Demokratie zu einer Wahldemokratie abgestuft worden – die optimalen Bedingungen für eine Demokratie sind nicht mehr gegeben.

Hoffentlich wird das kommende Jahr also ein Jahr des Friedens, der Menschenrechte und der Transparenz. Ein Jahr in dem Armut verringert und eine mutige Klimapolitik möglich wird. Ein Jahr, in dem die Welt ein wenig gerechter und freundlicher wird. Jede*r kann dazu beitragen.

Auch wenn die Redaktionsleitung von Sigrid zu Aylin wechselt, wird FROzine jedenfalls auch 2023 ein Sprachrohr für Menschen und Themen bleiben, die nicht im medialen Rampenlicht stehen. Und zum Jahreswechsel versorgen wir Sie wie immer mit ausgewählten Wiederholungen aus dem Programm der letzten Monate.

Damit wünscht das Redaktionsteam erholsame Feiertage und einen guten Rutsch!

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Hier ist die Liste der ausgewählten Sendungen, die während unserer Winterpause bis 5. Jänner werktäglich um 18:00, sowie am darauf folgenden Tag um 6:00 und 13:00 auf Radio FRO zu hören sein werden:

Dienstag, 27.12.22

Für die nächste Generation

Mittwoch, 28.12.22

“Die Lösung eines Problems muss nicht unbedingt dort sein, wo das Problem sichtbar wird.”

Donnerstag, 29.12.22

“Muttersprache lernt man nicht, Muttersprache erlernt man”

Freitag, 30.12.22

Mahnwache gegen Burschentag | Martin Schenks Utopie

Montag, 2.1.23

Proteste im Iran

Dienstag, 3.1.23

Frau Wiener, was ist ein gutes Lebensmittel?

Mittwoch, 4.1.23

Sprache und Macht | Audiovisuelles Erbe

Donnerstag, 5.1.23

Globales Lernen – Globale Gerechtigkeit

Zuletzt geändert am 09.01.23, 07:32 Uhr

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