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Denken, Sprache, Texte und Rekonstruktionen

FROzine am 11. Februar - das Infomagazin um 18 Uhr

Die FRozine stellt heute das Lehrlingsprojekt Signs II vor und bringt im zweiten Teil der Sendung Ausschnitte aus der Lesung von Lou Marin zu Albert Camus' Verständnis zur Revolte.

Eine Wiederholung der Sendung gibt es am Folgetag um 6am und 1pm.

Das Lehrlingsprojekt Signs geht in Runde 2. Die FROzine stellt heute das Projekt Signs II vor. Jugendliche spielen mit der Sprache und produzierten Texte die die LinzerInnen in den Buchhandlungen ALEX, Fürstelberger und Veritas nachlesen können. Projektträger ist die Kulturkontakte Austria. Kulturkontakte Austria ist eines der größten österreichischen Kompetenzzentren für kulturelle Bildung, Kulturvermittlung, kulturellen Dialog und Bildungskooperation mit Mittel-, Ost- und Südeuropa. Der Bereich Kulturvermittlung initiiert und unterstützt partizipatorische Kunst-, und Kulturvermittlungsprjekte an Schulen in Österreich und im außerschulischen Bereich.

Die FROzine hat heute die TeilnehmerInnen von Signs II – eine illustre Runde an BerufsschülerInnen und Projektkoordinatorinnen – getroffen und zu hören gibt es ein buntes Potpourrie an Sprechtexten und Geschriebenem. Mieze Medusa hat das Projekt begleitet und sozusagen für die kreative Initialzündung gesorgt.

Link zum Projekt:

Signs I Audiobeitrag von Vice Versa

Musik von Marleen (Malör) und Outsmarted

Marleen

Mehr über Malör

Outsmarted

Neues im Archiv von ProjektteilnehmerInnen: Experimenteller Metall mit Posaune von Packofant und Punk/Rock von Silent Intentions beide aus Salzburg.

Prackofant

Silent Intentions

 

Im zweiten Teil der Sendung geht es um Albert Camus' Verständnis der Revolte. Lou Marin ist Übersetzer und Autor beim Verlag Graswurzelrevolution und hat letzte Woche die Lesung in Wien dazu gehalten.

“Albert Camus gelangte 1957 durch die Verleihung des Literaturnobelpreises zu literarischem Weltruhm. Doch was in Frankreich weithin bekannt ist, weiß im deutschsprachigen Raum kaum jemand: Camus hatte zeit seines Lebens vielfältige Kontakte und Verbindungen zur aktiven anarchistischen Bewegung, schrieb für viele libertäre Zeitungen und beteiligte sich sogar an Kampagnen und Aktionen oder trat für Verfolgte vor Gericht ein. Der vergessene libertäre Camus wird in dieser Veranstaltung ausführlich vorgestellt, von seiner eigenständigen Hinwendung zu libertären Ideen in der algerischen Frühphase über sein philosophisches Hauptwerk “Der Mensch in der Revolte” bis hin zu den vielen kleineren journalistischen Beiträgen für die anarchistische Bewegung. Nur vor dem Hintergrund seiner anarchistischen Verbindungen ist Camus' gewaltkritische Position zum ersten Algerienkrieg, dem bewaffneten nationalen Befreiungskrieg, zu verstehen. Erst heute, im Angesicht der Grausamkeiten des zweiten Algerienkrieges zeigt sich, wie vorausschauend seine damaligen Lösungsansätze eines libertären Föderalismus und seiner mittelmeerischen Kultur waren. Doch Camus wurde ins Abseits gedrängt, er wurde als “Kolonialist des guten Willens” verspottet, seine Nationalismus-, und Gewaltkritik verhalten ungehört. Spät, vielleicht zu spät haben angesichts des jüngsten algerischen Alptraums renommierte LiteratInnen und politische AktivistInnen aus dem Maghreb den “algerischen Camus” rehabilitiert, dessen politische Aktualität frappierend ist.” (Lou Marin)

Eine vollständige Fassung der Lesung gibt es im Archiv der freien Radios – CBA – zum Nachhören

Beitrag hören

Buchquelle

 

Durch die Sendung führt euch heute Pamela Neuwirth

 

 

Zuletzt geändert am 11.02.08, 00:00 Uhr

Verfasst von Simone Boria

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