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openAIR – Ein Projekt für mehr Barrierefreiheit im Radio

/// von Sabina Köfler
Unter dem Titel „openAIR - Accessibility In Radio production“ startete Radio FRO heuer ein Forschungsprojekt, um den technischen Hürden im Radiostudio auf die Schliche zu kommen und diese zu beseitigen. Das Projekt soll im Herbst abgeschlossen werden.

Um den InteressentInnen den Zugang zum Medium Radio zu ermöglichen, versucht Radio FRO laufend, noch vorhandene Schwellen abzubauen. Da selbst dieser niederschwellige Zugang für Menschen mit Beeinträchtigung noch unüberwindbar sein kann, bietet Radio FRO seit 2006 barrierefreie Radioworkshops an. In diesem Bereich konnte Radio FRO eine Vorreiterrolle in Österreich übernehmen.

Gerade Freie Radios bieten einer großen Bandbreite an gesellschaftlichen Gruppen die Möglichkeit zur aktiven und autonomen Produktion von Inhalten. Hier können nicht nur alle zu ProduzentInnen werden, es ist auch ein fruchtbarer Boden zur Erprobung neuer Formate und zum Hinterfragen eigener Hörgewohnheiten. Dass auch Menschen mit Beeinträchtigungen nicht abseits des gesellschaftlichen Lebens stehen, muss endlich anerkannt und auch in der Realität praktiziert werden. Dazu gehört ebenso des Sichtbarmachen der Lebensrealitäten dieser lange Zeit ignorierten Gruppe, wie auch die Analyse und Anpassung der Produktionsmethoden an die Lebensumstände von Menschen mit Beeinträchtigungen.


Vor allem bei den nötigen technischen Komponenten
für die Radioproduktion gibt es noch enorme Hindernisse. Die zentrale Hardware in diesem Bereich bildet das Mischpult, ein technisches Gerät mit einer Unzahl an Kleinstbauteilen, von denen jeder einzelne das Hörerlebnis beeinflusst. Für Menschen mit eingeschränkten feinmotorischen Fähigkeiten bildet dieser Teil der Technik eine unüberwindbare Hürde. Gerade im Radiobereich wären jedoch Entwicklungen im Hinblick auf die Barrierefreiheit wünschenswert, da dadurch ein wesentlicher Kommunikationskanal mit einer breiten HörerInnenschaft gegeben ist.


Um die gleichberechtigte Zusammenarbeit
zwischen Menschen mit und ohne Beeinträchtigung zu erreichen, braucht es also auch technische Innovationen, welche im Rahmen dieses Projekts entwickelt werden sollen.
openAIR wird in Zusammenarbeit mit dem Ars Electronica Futurelab durchgeführt. Das Projekt openAIR wird gefördert durch aws – austria wirtschaftsservice im Rahmen des Programms impulse.

 

 /// Hörversion

 

/// Foto: Petra Moser

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Sabina Köfler ist erste Ansprechpartnerin für zukünftige RadiomacherInnen und weiß, dass es gar nicht so einfach ist, Radio zu machen. Deshalb hat sich Radio FRO vorgenommen, Barrieren zu identifizieren und Wege zu suchen, sie abzubauen.

 

Zuletzt geändert am 20.06.12, 00:00 Uhr

Verfasst von Silke Müller

Ein Duett aus Radiofeature-Produktion und Illustrationsausstellung hat mein Kommunikationsdesign und Medienstudium abgeschlossen. Seit dem beschäftige ich mich mit der großen, künstlerischen Radioform "Feature", mit Reportagen und Interviews mit KünstlerInnen und Kulturschaffenden.

Ich bin freischaftende Illustratorin für Plakate - zum Beispiel für Radio FRO - Zeitungen, Magazine, Bücher und Ausstellungen. Radiohören geht beim Zeichnen wunderbar.

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