Monatschwerpunkt TOD/Suizid

FROzine am 19. November um 18 Uhr

In der heutigen Schwerpunkt-Sendung werden verschiedene Aspekte des Selbstmordes aufgegriffen.

Der Mensch wird von Gefahr angezogen. Oft wird das Risiko auf morbide Art gesucht. Und wenn es zum Drama wird? Ist das ein Fall von Suizid?

Formel-I-Piloten, Bergsteiger, Fallschirmspringer, Drachenflieger, Paragleiter und Tiefseetaucher riskieren jedesmal, wenn sie den Sport ausüben, den Tod. Wer denkt nicht an “Russisches Roulette”? Der Tod fasziniert die Menschen derart, dass sie verrückte Risiken auf sich nehmen. Ist das ein unbewußtes Verlangen nach Suizid? Es liegt im Bereich des Möglichen, Tausende, Millionen von Menschen derart zu manipulieren, daß sie freiwillig auf tödliche Spiele einsteigt. Wie anders kann man die eindrucksvollen Zahlen der Freiwilligen in Kriegszeiten erklären? Obgleich der Schutzinstinkt sehr stark ausgeprägt ist, ist der Suizid dem Menschen nicht femd, wie man annehmen möchte.

Weltweit töten sich jedes Jahr rund eine dreiviertel Million Menschen – davon etwa 135.000 in Europa. Anders gezählt, sind das 2000 Menschen am Tag oder 80-100 jede Stunde, die sich das Leben nehmen. Mit jedem einzelnen Fall sind etwa 5 Personen auf persönliche Weise verbunden, dass heißt, es leiden 4 Millionen Menschen emotional an den Folgen des Verlustes.

Kulturell hat der Selbstmord eine wechselhafte Geschichte: in der Schule der Stoa war er unter gewissen Umständen eine Tugend, bei Aristoteles war er Würdelos, bei den Christen – ja, die Auswirkungen kennt man: die Selbstmörder wurden an der Friedhofsmauer begraben, wie auch die Mörder. Global gesehen, sind die Szenarien rund um den Selbstmord sehr heterogen. In manchen Kulturen nehmen sich mehr Frauen als Männer das Leben und vice versa.

Um Suizid zu begehen, stehen zumindest physikalische und chemische Methoden zur Wahl. Im ersten Fall ist der Eingriff mehr oder weniger gewaltsam, im zweiten nimmt man ein chemisches Produkt, ein Gift, ein. Ob ein Todesfall nun Resultat eines Suizidversuchs ist, geht nicht immer klar hervor. Bei einem Autounfall ist vielleicht Zweifel angebracht. Das gleiche gilt für den Drogentod: war die Überdosis gewollt oder ein Unfall? Ob ein solcher Todesfall in die Suizidstatistiken aufgenommen wird, hängt nicht zuletzt auch von den Instanzen ab, die darüber zu bestimmen haben, genauso wie von den Sitten und Bräuchen eines Landes.

Und wie wird der Selbstmord in Medien dargestellt und wie die Todessehnsucht von Jugendlichen inszeniert? In der heutigen Sendung versucht die FROzine jedenfalls verschiedene Positionen und Aspekte rund um den Selbstmord zu erhellen. Mit einem Ausschnitt aus einem Beitrag von Radio Netbridge auf Radio Orange.

Am Mikrofon Pamela Neuwirth

 

Sendung auf der CBA

Zuletzt geändert am 19.11.08, 00:00 Uhr

Verfasst von Simone Boria

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