Experimentierfreude abseits des Mainstreams
Zwei Vorschauen: music unlimited - festival für experimentelle Musik und die Filmtage Hunger.Macht.Profite
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Als “experimentierfreudig und weit abseits des Mainstreams” beschreibt Wolfgang Wasserbauer vom Kulturverein waschaecht das music unlimited festival. “Wir wollen ein spannendes Festival auf die Beine stellen, bei dem nichts komplett festgelegt ist.”
Das festival music unlimited holt dieses Jahr von 7. bis 9 November internationale experimentelle Musik nach Wels. Veranstaltungsort ist vorwiegend wieder der Alte Schlachthof Wels. Zusätzlich finden in der Landesmusikschule und im Bildungshaus Schloss Puchberg Nachmittagskonzerte statt. Im Interview spricht Wolfgang Wasserbauer über das Programm, gibt Einblicke hinter die Kulissen und erzählt von den Anfängen und Entwicklungen aus 39 Jahren Festivalgeschichte. Von ehrlichem Engagement und dem Ziel die Neugierde der jungen Menschen zu wecken.
Das Gespräch führten: Valentin Track, Adrian Webersinke, Katharina Waxenegger und Marina Weinzierl.
Das music unlimited ist seit Wochen restlos ausverkauft, aber ihr könnt trotzdem dabei sein: Radio FRO sendet am Freitag und Samstag ab 19:00 live! Musik auf der Bühne und Interviews mit den Künstler*innen erwarten euch. Am Sonntag nehmen wir das Programm auf, hier könnt ihr euch schon aufs Nachhören freuen!
Mehr Infos unter:
www.waschaecht.at/music-unlimited

Hunger.Macht.Profite: Landgrabbing
Hunger.Macht.Profite., die Filmtage zum Recht auf Nahrung, tourt heuer zum 14. Mal durch ganz Österreich. Die gezeigten Filme setzen sich kritisch damit auseinander, wie unsere Nahrung produziert wird. Welche Bedingungen herrschen vor? Wird nachhaltig produziert und fair entlohnt? Wer darf das Land bewirtschaften? Nach den Filmen gibt es Expert*innengespräche zu den gezeigten Themen und es werden Handlungsoptionen aufgezeigt.
In Oberösterreich werden die Filme zwischen dem 12. und 18. November 2025 an verschiedenen Standorten gezeigt.Am 13. November wird im Kino Freistadt der Film Landgrabbed von Magdalena Krukowska gespielt. Der Inhalt: Landgrabbing ist eine Entwicklung, bei der sich internationale Agrarkonzerne, Banken und nationale Eliten viele Hektar Land illegal sichern. Die Regisseurin dokumentiert das Vorgehen eines belgischen Unternehmens in Westafrika und wirft einen Blick auf zwei Gemeinschaften in Ghana und der Elfenbeinküste, die für Kautschuk- und Palmölplantagen enteignet wurden. Durch den Raub ihres Landes wird die Lebensgrundlage der Menschen entzogen und so auch die Möglichkeit, sich angemessen zu ernähren. „Landgrabbed“ porträtiert zwei westafrikanische Gemeinschaften und zeigt auf, welche einschneidenden Folgen der Verlust von Land für die lokale Bevölkerung hat und wie schwierig
es für Betroffene ist, ihre Rechte einzufordern.
Lukas Schmidt, der Geschäftsleiter von FIAN Österreich erklärt im FROzine Interview die Hintergründe zu der Praxis von Landgrabbing, oder auch Landraub. Regierungen verkaufen oder verpachten Land an (ausländische) Großkonzerne, die dort Lebensmittel oder Rohstoffe anbauen, die meist für den Export bestimmt sind. Lokale Kleinbäuer*innen verlieren ihre Lebensgrundlage, es kann zu, teils gewaltsamen, Vertreibungen kommen. Die angebauten Lebensmittel landen dann in Europa in unseren Supermärkten, für Endkonsument*innen oft nicht erkennbar, welchen Ursprung sie haben. Der ursprüngliche Gedanke hinter Landgrabbing war, dass durch den Verkauf von Land es der Bevölkerung möglich gemacht wird, andere Arbeit anzunehmen und sich mit der Entschädigung für den Verkauf leichter Lebensmittel leisten zu können. In der Realität hat es Nahrungsmittelknappheit im globalen Süden nur verstärkt. Vor allem Frauen sind negativ betroffen, hatten sie vorher die Möglichkeit, selbst Lebensmittel anzubauen, haben sie nach der Wegnahme des Landes keine Arbeitsstellen gefunden.

Schmidt spricht davon, dass Hunger. Macht. Profite. auf diese globalen Auswirkungen aufmerksam machen und zu bewussterem Konsum anregen möchte. Er ist aber auch davon überzeugt, dass es nicht allein die individuellen Konsumentscheidungen sind, die eine Verbesserung für die betroffenen Menschen bringen kann. Es bräuche politische Vorgaben für eine verpflichtende Kennzeichnung der Herkunft von Lebensmitteln.
Über die Problematik von Landgrabbing und andere Themn rund um Ernährungssicherheit klärt Hunger.Macht.Profite. an vier Terminen in Oberösterreich vom 12. bis 18. November auf. Das gesamte Programm finden Sie hier.
Musik:
Akira Sakata_Live In Padova 2022 Pt. 2
Elisabeth Harnik_Holding Up a Bridge
DRANK_04_BREATH_IN_DEFINITION feat Anja Plaschg
Zuletzt geändert am 07.11.25, 08:24 Uhr
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