25.11. Tag gegen Gewalt an Frauen
Do It Yourself Frauentag Linz
FROzine

Stigma der Sexarbeit

Sexarbeit in Oberösterreich. Tag gegen Gewalt an Frauen. Der Freiraum Wels schließt. Scientists4Future erklären die Weltklimakonferenz.

Stigma der Sexarbeit

Sexarbeit ist in Österreich immer noch ein Job, der mit vielen Vorurteilen und Stigmata zu kämpfen hat. Um Aufklärung bemüht ist LENA, die Beratungsstelle für Sexarbeiter*innen der Caritas. Um über die Situation von Sexarbeiter*innen aufzuklären, organisiert LENA Lesungen von Texten, die Sexarbeiter*innen selbst verfasst haben. Dadurch soll die Realität dieses Berufes und welche Hürden im Alltag entstehen aufgezeigt werden. Diskussionen über Sexarbeit werden meistens ohne die Leute, die in der Sexarbeit tätig sind, geführt.

Aylin Yilmaz hat mit Karin Raber, Sozialarbeiterin und Mitarbeiterin von LENA über diese Lesungen gesprochen und über die Situation von Sexarbeiter*innen in Österreich allgemein. Raber erzählt, dass die Beratungsstelle schon seit 2007 Texte sammelt. Auch war es am Anfang gar nicht so leicht, Sexarbeiter*innen davon zu überzeugen, dass sich Menschen für ihre Worte und Gedanken interessieren könnten.

Eine Frau sitzt auf einem Bürosessel und schaut in die Kamera. Sie trägt eine Brille und ein Headset.

Im Interview wird auch angesprochen, wie mit Sexarbeit umgegangen werden soll. Auch wenn sie in Österreich prinzipiell legal ist, gibt es kaum gesellschaftliche Akzeptanz für diesen Beruf. Sexarbeit zu verbieten, oder zu kriminalisieren ist aber nicht der richtige Weg laut Raber. Sie spricht über einen Report von Amnesty International, in dem aufgezeigt wird, dass die Kriminalisierung von Sexarbeit in Irland zur Folge hatte, dass Sexarbeiter*innen viel mehr Risiken eingehen müssen, um ihren Job nachzugehen. Wenn sie Gewalt ausgesetzt waren, trauen sich die meisten nicht zur Polizei zu gehen.

Raber zieht als Fazit daraus, dass Sexarbeit noch viel mehr destigmatisiert werden muss.

Das ist eine Gesellschaft, die ich mir wünschen würde: dass es normal ist, wenn eine Person sagt: „Ich bin Sexarbeiter*in, als was arbeitest du?“ Als was auch immer. Diese Normalisierung des Berufes. Das es nicht immer irgendwie etwas Besonderes oder etwas ganz Aufregendes ist.

Links:

Amnesty zur Situation von Sexarbeiter*innen in Irland

Das Buch, dass Karin Raber im Interview anspricht: Ich bin Sexarbeiterin

Beitrag: Aylin Yilmaz

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Tag gegen Gewalt an Frauen – Demo Ankündigung

Am 25. November ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. Ein wichtiger Tag um auch bei uns ein Zeichen zu setzen. Laut den Autonomen Frauenhäusern sind 2022 bis jetzt 28 Frauen von ihren Partnern oder Expartnern ermordet worden.

In Linz wird am 25. November um 16:00 am Martin-Luther-Platz eine Demonstration starten, um laut gegen Frauengewalt zu protestieren. Aylin Yilmaz hat eine Woche vor der Demo mit Mira Standhartinger und Margeritha Matzer gesprochen. Sie sind ein Teil von Do It Yourself Frauentag Linz, eine aktivistische Gruppe, die neben dem 25.11. auch die 8. März Demo organisiert. Sie erklären, dass die hohe Zahl von Gewalt an Frauen es besonders wichtig macht, eine Demonstration zu veranstalten.

Ein Poster mit gezeichneten Personen. Sie halten kämpferisch eine Faust in die Höhe. Über den Personen steht: Do It Yourself Frauentag Linz

Link zum Facebook Event der Demo
Catcalls of Linz

 

Freiraum Wels

Nach zweijährigem Ringen um seinen Erhalt, ist es nun gewiss, dass der FreiRaumWels den Standort in der Altstadt 8 schließen wird. Der Verein bleibt jedoch bestehen, möchte weiterhin Menschen zum Aktivwerden ermuntern und dafür kostenlose, konsumfreie Räume zur Verfügung stellen. Wie das funktionieren kann, ist noch unklar. Vorstandsmitglieder Brigitte Knoll und Ralf Drack geben einen Ausblick auf die Zukunft des FreiRaum.

Eine Collage von verschiedenen Bildern. Eines zeigt eine Reihe von Personen, die hinter einem langen Tisch sitzen und eine Pressekonferenz geben. Die anderen zeigen Poster vom Freiraum Wels und Flipcharts mit Veranstaltungen und Sprüchen

Zur Geschichte:

Der FreiRaumWels wurde im Jahr 2015 als offener Raum für nachhaltige Projekte und gemeinschaftsorientierte Aktivitäten gegründet. Entstanden ist er aus einem Bürger*innenbeteiligungsprozess heraus. Rund 1300 Aktivitäten haben seither nach den Prinzipien kostenlos, respektvoll und selbstorganisiert stattgefunden. Die Betreuung hat ein ehrenamtlicher Verein übernommen, die Mietkosten wurden bis 2020 von der Stadt Wels getragen.

Bis Bürgermeister Andreas Rabl (FPÖ) in seiner Funktion als Finanzreferent der Stadt den Mietvertrag im Alleingang kündigte. Kurz darauf formierte sich eine Solidaritätsbewegung für den FreiRaumWels, der von da an selbst versuchte die Finanzierung aufzustellen. Der Betrag, um den es ging: 21.000 Euro im Jahr.

Mithilfe einer Crowdfunding-Kampagne konnte sich der Freiraum zwei Jahre lang selbst erhalten. Für 2023 reichen die Finanzen jedoch nicht mehr aus. Der Vereinsvorstand möchte sich außerdem auf die Kernaufgabe konzentrieren: einen offenen Diskurs in Wels ermöglichen und weiterhin fördern.

Hinweis: FreiRaum-Fest, am Samstag, 26. November 2022, 17 Uhr, in der Altstadt 8. Als Dankeschön an alle Nutzer*innen und Unterstützer*innen.

Beitrag: Marina Wetzlmaier

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Klimagerechtigkeit: Loss & Damage

Die meisten Industriestaaten stehen heute beim Klimaschutz auf der progressiven Seite. Auch wird trotz großer Widerstände am 1,5-Grad-Ziel festgehalten – und trotzdem steuern wir auf eine Erwärmung des Klimas von 2,5° zu.

Nach zähen Gesprächen und der Verlängerung bis zum abschliessenden Übereinkommen der Staaten haben am Montag, den 21. November, die Scientists for Future zum Pressestatement eingeladen. Die Wissenschaftlerinnen Renate Christ und Reinhard Mechler sind im Beitrag zu hören.

Klimagerechtigkeit und die Losung des „Loss & Damage“ waren die zentralen Errungenschaften der diesjährigen, strittigen Klimakonferenz in Ägypten.

Renate Christ ist die ehemalige Leiterin des Sekretariats des Weltklimarates, sie wird zusammenfassen, dass die früheren Klimaziele, die in Paris formuliert worden sind, zwar wichtig sind, aber nicht ausreichen. Reinhard Mechler, forscht seit 20 Jahren die sozio-ökonomischen Aspekte der Klimakrise und im Bereich von Systemrisiko und Resilienz, er fasst zusammen, wie Klimagerechtigkeit unter dem Begriff Loss & Damage umgesetzt werden will.

Beitrag: Pamela Neuwirth

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CC- Musik:

Oceansea – The Whimsical River
Feather Drug – Camomille’s

Zuletzt geändert am 09.01.23, 07:31 Uhr

Gesendet am Mi 23. Nov 2022 / 18 Uhr

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