Gesendet am Di 12. Mär 2019 / 18 Uhr
FROzine

Stadtgespräch: Wohnprojekt statt Minigolf – Grüngürtel in Gefahr?

Eine Bürgerinitiative hat 1000 Unterschriften für den Erhalt des Grüngürtels am Freinberg und gegen die Umwidmung des Minigolf-Areals an Vzbm Markus Hein (FPÖ) übergeben. Auch in Pichling hat sich eine Bürgerinitiative gegen das LASK-Stadion beim Pichlinger See gegründet, das laufende Widmungsverfahren für das LASK-Stadion wird aber lt. Gemeinderatsbeschluss nicht verzögert.

Im FROzine-Stadtgespräch diskutieren wir mit Gemeinderatsmitgliedern über aktuelle Themen und Debatten aus dem Linzer Gemeinderat. Was wird dort diskutiert, was wird dort entschieden? Was passiert in den Ausschüssen? Diesmal steht der Linzer Grüngürtel im Fokus der Sendung.

Live zu Gast im Studio:

Foto: Johannes Mayerbrugger

  • Christian Truebenbach, Renate Ortner, Bürgerinitiative „Grüngürtel schützen, JETZT“
  • Helge Langer, Gemeinderat, neuer Klubobmann der Grünen Linz
  • eingeladen, aber abgesagt: Vzbm Markus Hein (FPÖ) sowie SPÖ-Gemeinderatsfraktion

Wenn Blau über Grün(-gürtel) entscheidet

Der Schulverein Aloisianum will als Grundbesitzer das Areal, auf dem jetzt der Minigolf-Platz ist, im Zusammenhang mit der Finanzierung der Schulmodernisierung verkaufen, um ein Wohnbauprojekt möglich zu machen. Für den Minigolf-Platz soll es dafür gegenüber der Straße eine Ersatzfläche geben. Die 5000 Quadratmeter große Fläche ist aber Teil des Linzer Grüngürtels. Die Stadt Linz (genauer: Der Gemeinderat) müsste die Grünfläche in Bauland umwidmen.

Die Bürgerinitiative „Grüngürtel schützen, JETZT“ hat in den letzten Monaten mehr als 1.000 Unterschriften gesammelt, einen offenen Brief an die Stadtregierung und Gemeinderäte versandt und zahlreiche Gespräche mit Experten wie Raumplanern und Juristen geführt. “Bisher konnte keiner – auch nur im Ansatz – nachvollziehen, warum der seit 1999 gültige und über Jahre sorgfältig erarbeitete Grüngürtel punktuell und ohne raumplanerische Notwendigkeit zerrissen werden sollte. Im Gegenteil, diese Anlasswidmung auf Wunsch des Aloisianums, öffnet anderen Grundstücksbesitzern nach dem Gleichheitsgrundsatz Tür und Tor, auch für sich Bauland rechtlich einzufordern.”, so die Bürgerinitiative.

Am 6. März haben Vertreter*innen der Bürgerinitiative den Infrastrukturstadtrat Markus Hein getroffen. “Stadtrat Hein hat die Wahl: Wird er hier als Retter oder als Zerstörer des Linzer Grüngürtels in die Geschichte eingehen? Vertritt er die Stadt und damit uns BürgerInnen oder hilft er mit, die privaten Interessen der Privatschule und der Freunde des Aloisianums umzusetzen”, so die Bürgerinitiative „Grüngürtel schützen, JETZT“. Für Vzbm Markus Hein sei die Umwidmung fachlich vernünftig. Das Vorhaben wird voraussichtlich im April oder im Mai im Gemeinderat diskutiert werden.

Verfahren für LASK-Stadion wird nicht verzögert

Das Umwidmungsverfahren der Grünfläche am Pichlinger See für das vom LASK geplante Fußballstadion, wird nicht so lange nach hinten verschoben, bis die für eine Bürgerbefragung notwendigen 6100 Stimmen gesammelt sind. Das hat der Linzer Gemeinderat mehrheitlich. SPÖ, FPÖ und ÖVP hatten gegen den gemeinsamen Antrag der Neos- und Grünen-Fraktion gestimmt. Wie es hier nun weitergeht, informiert KO Helge Langer (Grüne).

Außerdem wird in Pichling die Begleitstraße zur zukünftigen Straßenbahn zwischen dem Ende der Heliosallee und dem Südpark ausgebaut. Es wird eine verkehrstaugliche Verbindung zwischen der solarCity und dem Südpark geschaffen. Die Errichtung wird 560.000 Euro kosten. Der erste Abschnitt des Ausbaus wird noch 2019 fertiggestellt. Die Grünen forderten in der Gemeinderatssitzung eine Sperre auf der Straße für den motorisierten Individualverkehr. Für Markus Hein, der für Infrastruktur und Verkehr zuständig ist, ist dies “eine weltfremde Forderung” und ein “Schildbürgerstreich”.

 

Moderation: Michael Diesenreither

Zuletzt geändert am 15.04.19, 20:21 Uhr

Gesendet am Di 12. Mär 2019 / 18 Uhr

Schreibe einen Kommentar

Kommentare werden von der Redaktion moderiert. Es kann daher etwas dauern, bis dein Kommentar hier erscheint. Wir behalten uns vor, diskriminierende oder diffamierende Kommentare, sowie solche, die straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen, zu entfernen.