f1ef1096e35c947681c4d41401ac7d41.jpg

So Nicht! Kultur in der Bredouille

FROzine am 4. August 2010

So Nicht! ist der Aufruf einer Kampagne, die von der KUPF ins Leben gerufen wurde. Der Grund: Zwei Projekte, die sich kritisch mit der geplanten Stadtwache auseinandersetzen, wurden im Rahmen des KUPF Innovationstopfs von einer unabhängigen Jury ausgewählt. Von Seiten der Kulturabteilung des Landes kam nun die Absage zur Förderung dieser Projekte. Wir diskutieren live im Studio über Hintergründe und den Status quo der KUPF-Kampagne.

Die Wiederholung der Sendung geht morgen um 6am und 1pm on Air.

“Ein Spiel mit ernsten Problemen. Das ist Kunst.” – Kurt Schwitters, Briefe

Seit 1995 hat die KUPF – Kulturplattform OÖ gemeinsam mit dem Land OÖ den KUPF Innovationstopf als alternatives Förderinstrument im Kunst- und Kulturbreich entwickelt. Das Land stellt hier ein “Risikokapital” von rund 75.000 € bereit, da es auf die Einflussnahme auf die Ausschreibung und die Jurybesetzung verzichtet. Heuer wurde mit dieser Vereinbarung gebrochen und zum ersten Mal von Seiten der Parteipolitik eingegriffen. Als Argument bringen die BeamtInnen ein, dass die Direktion Kultur jene beiden Projekte nicht als förderwürdig erachtet, da “nach fachlicher Prüfung des inhaltlichen Konzeptes leider festgestellt werden musste, (…) dass bei diesen Projekten in keinster Weise weder künstlerische und zeitgenössische kulturelle Inhalte erkennbar waren.” Definitionen und Diskussionen über Kunst sind immer schwierig. Kunst ist aber mehr als friedfertige Öl-auf-Leinwand-Malerei. Kunst ist auch mehr als Goldhaube. Kunst ist komplizierter als die FPÖ denkt. Zumindest aber unterstellt die FPÖ, die die Causa ins Rollen brachte, den KünstlerInnen “persönliche Bereicherung” an Steuergeldern. Steuergelder und schädliche Kunst, das ist so der Radius, den die FPÖ darunter versteht. Aber auch was von Seiten der politischen Verantwortlichen vom Land proklamiert wird, muss man leider bezweifeln. “Es handle sich nicht um politische Einflussnahme,” sagt man in der Kulturdirektion. “Anscheinende Absichtlichkeit” könnte man mit Schopenhauer kontern.

Sicher hat die FROzine auch Hofrat Mag. Josef Ecker zum Gespräch eingeladen. Mit den Worten “Nach Absprache mit meinem Chef haben wir beschlossen, nichts dazu zu sagen, nachdem in den Medien ohnehin schon so viel darüber gesprochen wird” wird Herr Ecker den Termin leider nicht wahrnehmen.

So Nicht! In einer Studiorunde diskutieren wir mit den KUPF GeschäftsführerInnen Eva Immervoll und Stefan Haslinger, den Projektverantwortlichen von “Wachschatten” und “Watchdogwatcher”, Christian Korherr und Karl Klar.

So Nicht! Petition

Artikel im Standard

… und dann steht da in einem Standard-Posting:

“Kulturfördermittel dürften nicht für politische Zwecke missbraucht werden. “ ausser es handelt sich um ein comic!
 
 

 

Künstlerin erzeugt Musik mit analogen Elektronikschaltkreisen

Die Stadtwerkstatt Linz startete im Juli auf einem Wohnschiff ihr “Artist in Residence” Programm. Das Schiff wurde für KünstlerInnenaufenthalte umgebaut und trägt den Namen Eleonore. Als erste Künstlerin ist zur Zeit Eleonora Oreggia auf dem Schiff- die 32-jährige Künstlerin lebt in London und programmiert außerdem freie Software. Auf der Eleonore im Linzer Hafen arbeitet Eleonora an analogen Elektronikschaltkreisen, die über die Natur Töne und Geräusche erzeugen. Die Ergebnisse ihrer Arbeit präsentierte sie am 2. August Abends im Cafe Strom in der Stadtwerkstatt. Michael Gams interviewte Eleonora Oreggia am Tag nach ihrer Performance.

Ihre nächste Performance hat Eleonora bereits am Samstag, den 7. August in London. Falls ihr euch für ihre Musik- und Soundperformance mit dem Namen “Phantasmata” interessiert, findet ihr nähere Infos, Videos und Hörproben unter http://xname.cc/phantasmata. Infos zum Projekt Artist in Residence der Stadtwerkstatt gibt's unter http://stroem.ung.at und auf der Homepage der Stadtwerkstatt unter http://www.stwst.at.

 

Sendung Nachhören

Zuletzt geändert am 04.08.10, 00:00 Uhr

Verfasst von Michael Gams

zur Autorenseite

Schreibe einen Kommentar

Kommentare werden von der Redaktion moderiert. Es kann daher etwas dauern, bis dein Kommentar hier erscheint. Wir behalten uns vor, diskriminierende oder diffamierende Kommentare, sowie solche, die straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen, zu entfernen.