80 Jahre Blinden- und Sehbehindertenverband OÖ
Obfrau Susanne Breitwieser spricht über die Arbeit des Blinden- und Sehbehindertenverbands OÖ (BSVOÖ), Herausforderungen durch Technik, 200 Jahre Braille und den Tag des weißen Stockes.
Am 15. Oktober war der Tag des weißen Stockes. An diesem Tag setzen sich Blindenverbände weltweit für ihre Anliegen ein und wollen Sichtbarkeit schaffen für Bereiche, in denen noch Verbesserungen notwendig sind. Blindenleitsysteme sind zum Beispiel so ein Thema. Die vertieften Linien auf Gehwegen und Bahnhöfen helfen blinden und sehbehinderten Menschen bei der Orientierung. Oft sind diese aber mit Koffern oder E-Scootern verstellt. Sehende Personen müssten mehr darüber aufgeklärt werden, welche Funktionen die verschiedenen Hilfsmittel hätten. Auch die Kästchen an Fußgängerampeln sind nur von blinden und sehbehinderten Personen zu benutzen. Die Geräusche dienen ihnen dabei, die Kreuzung sicher zu überqueren.
Susanne Breitwieser sagt, dass diese ganzen Hilfsmittel erst einmal geübt und gelernt werden müssen, in Rehas zum Beispiel lernen erblindete Personen, wie man den weißen Stock benutzt, oder wie Braille zu lesen ist. Die Schrift, die aus sechs erhabenen Punkten besteht und in unterschiedlichen Kombinationen das Alphabet darstellen kann für Personen, die erst später im Leben erblinden, schwierig sein. Smartphones und Computer helfen heutzutage schon in so vielen Bereichen und können durch ihre Sprachausgabe Texte vorlesen. Braille lesen zu können ist aber bei Medikamentenverpackungen ein Vorteil, oder wenn man in einem Aufzug steht, der auf den Knöpfen eine Braillebeschriftung hat.
Der Verband hilft bei Fragen zu Technologie, so gibt es einen Iphone Stammtisch, oder es gibt Beratungen zu Blindenführhunden. Er nimmt auch eine beratende Funktion ein, wenn es um Umbauten im öffentlichen Raum geht. Wo sollten Blindenleitsysteme angebracht werden? Sind Stufen kontrastreich genug? Wie können Knöpfe besser angebracht werden, damit sie auch von blinden Menschen aufgefunden werden?
Seit 80 Jahren macht der BSVOÖ Arbeit im Bereich Aufklärung und Unterstützung. Susanne Breitwieser appelliert an die Regierung, bei den Sparmaßnahmen nicht darauf zu vergessen, dass Menschen mit Behinderungen gewisse Hilfen benötigen würden und auch ein Recht auf Bildung und Ausbildung hätten und nicht hier zu große Kürzungen vollzogen würden.
Mehr Informationen zum Blinden- und sehbehinderten Verband Oberösterreich: www.blindenverband-ooe.at
Zuletzt geändert am 16.10.25, 11:21 Uhr
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