Mediadays Programmvorschau

Hier eine erste Übersicht über die verschiedenen bisher fixierten Angebote und Beiträge. Die detaillierte Programmvorschau wird Ende August nachgereicht und das reale Tagesprogramm wird sich erst vor Ort ergeben und von den Teilnehmenden und den GästInnen mitbestimmt.

Kurzübersicht über die Programmpunkte:

Themenkomplex freie Medienarbeit / freie Radios / Netzwerkorganisationen

  • Freies Radio: Standortsuche in digitalen Zeiten
Eine Neuverortung dessen, was wir bisher “Freies Radio” nannten. Angesichts veränderter  technologischer, politischer und gesellschaftlicher Umwelten soll dieser Workshop einer kritischen Reflexion unterschiedlicher Modelle freien Radios Vorschub leisten. Welchen demokratiepolitischen Defiziten soll und kann sich freies Radio zukünftig annehmen? Welche strategischen Positionierungen sind in verschiedenen Kontexten sinnvoll?
Format: Impulsreferat, danach Workshop und Debatte, abschließend Präsentation (“Lightning Talk”)
Zeitraum: Sonntag 7.9. halbtägig (Nachmittag) Beitrag von: Ingo Leindecker und Thomas Kreiseder (beide Radio FRO) 
  • Offene partizipative (trans)kulturelle Netzwerke und Medien:

Der Erfolg der neuen Generation von Medientechnologien – in Kombination mit deren vorausgesetzten interaktiven und partizipativen Natur – fördert die Meinung wir leben in einer neuen Kommunikationsrevolution. Um die gegenwärtigen (Medien) Umwälzungen werten und evaluieren zu können, und um die Möglichkeiten von (Massen) Medien, zu einer partizipativ-demokratischen Kultur etwas beizutragen, zu überprüfen, müssen wir ironischer Weise die Medien und ihre neuen Technologien ignorieren (zumindest in einer ersten Phase) und uns auf die politisch-ideologischen und kulturellen Prozesse, die den diskursiven Kontext für diese Medien – Organisationen und Medien – Technologien schaffen, konzentrieren. Diese diskursiven Kontexte reichen von hegemonialen Diskursen bezüglich des Politischen um Medien Qualität – Volk/Öffentlichkeit, Professionelle/Amateur bis zu Diskursen bezüglich Vielfältigkeit, Lokalität, Gemeinschaften und Kultur. Nur indem wir diesen langen aber unumgänglichen Umweg nehmen, wird es möglich, dass wir beginnen, die demokratischen und (trans)kulturellen Rollen von Medien und speziell partizipativen Medien im 21. Jahrhundert zu verstehen, aber auch um die Grenzen vieler gegenwärtiger partizipativer Technologien aufzuzeigen. (Original Nico Carpentier; Übersetzung Michael Schweiger)
Format: Workshop / Impulsreferat / Diskussion.  

  • Interkulturelle Projektarbeit in freien Radios – Erfahrungsaustausch/Inputs von Radio LoRa (Zürich)

Nadia Bellardi von Radio LoRa (Zürich CH) wird einen Input zu den Erfahrungen die sie im Rahmen von Projekt und Redaktionsarbeit bei Radio LoRa mit interkulturellen Ansätzen und Konzepten gemacht hat. Interkulturalität wird dabei unter anderem als 1+1 macht 3 angesehen und referiert damit darauf, dass interkulturelle Ansätze immer auch etwas Neues schaffen.
Interkultur ist bei Radio LoRa ein natürlicher Ansatz. Seit 25 Jahren zeichnet sich das Projekt für seine Vielfalt aus: es besteht aus Menschen aus verschiedenen Altersgruppen, mit versch. Herkünfte, Sprachen, sehr verschiedene sozio-kulturelle Hintergründe, sexuelle Preferenzen, sowie geschlechtsspezifische, politische, aber auch non-politische Lebens- und Sichtweise.
In den Austauschen, die stattfinden, und in den Beziehungen, die dabei entstehen, ist die gelebte Interkultur im Lora. Mit Projektarbeit unterstützen wir seit bereits mehr als 5 Jahren diese Austausche, um ein “miteinander”statt ein “nebeneinander” zu fördern. Diese Projekte beinhalten Workshops, gemeinsame und mehrsprachige Sendungsgestaltung, interkulturelle Stammtische, wie bei z.B. Incontri in Diretta und Incontri in diretta – Continua oder auch internationalen Vernetzungstreffen wie 2003
babelingo oder RaDialoge 08. Kernpunkte von allen interkulturellen Projekte im LoRa sind die Zugangsoffenheit und die Anerkunnung
der Vielfalt (diversity-Prinzip). Kultur, als die Summe von alle Facetten die Menschen mit sich tragen, wird als etwas Heterogenes und Dynamisches verstanden, in ständiger Veränderung durch Begegnung mit anderen…..

Vorstellung des Konzepts von open-radio.nl, als zugangsoffenes Webradio mit Open Source Technologie.

  • Creative Commons und künstlerische Arbeit im Bereich freier Radios:

Vera Kuni, Thomas Korber, Knut Aufermann und Sarah Washington, (Kunst) – RadiomacherInnen mit CC – Erfahrung und Ambitionen. Sie arbeiten im Umfeld von radia.fm, radiox.de u.ä. Organisieren eine offene Arbeitsgruppe, die sich mit offenen Ökonomien, (Kunst)Radioproduktionen und beider Verhältnis zu Rechtsbereichen und DRM Organisationen 'a la GEMA oder AKM / Austro Mechana auseinandersetzen wird.

  • Hörstörung:

Hörstörung ist ein Radio – Interventionsprojekt, das experimentell mit unseren Hörgewohnheiten spielt, diese stört und sich speziell temporär Radiofrequenzen aneignet.

Mit kleinen Radiosendern eignen wir uns in einigen Metern Umkreis in der rigiden, unidirektional organisierten Radiolandschaft die Möglichkeit zu Sprechen an. Unvermittelt tritt das gesendete Signal als Störung zutage, und irritiert die ZuhörerInnen durch den ungewohnten Inhalt: fingierte private Telefongespräche erzählen Geschichten über Machtverhältnisse und führen subtil das Thema der Überwachung ein. Die Sendeeinheiten sind an Rädern, Luftballons, Autos … befestigt, zirkulieren im Stadtgebiet und werden vom Wind übers Land getragen. Experimental Erprobung der Sender im Einsatz als Intervention.

  • Freies Radio in Europa:

Otto Tremetzberger (GF Freies Radio Freistadt / Member CMFE – Community Media Forum Europe) gibt einen Überblick über die Situation, die Rahmenbedingeungen und Regelungen bezüglich Freier Radios in Europa. Freie Radios in Europa finden sehr unterschiedlich intensive und brauchbare Unterstützung, sind mit sehr verschiedenn Rahmenbedingungen und rechtlichen Rahmen konfrontiert – Otto Tremetzberge gibt einen Überblick darüber.

 

Themenkomplex Openness of Code(s) – Open Source -Open Access…

Offen zugängliche, leistbare Quellen, sowohl auf Hardware-, als auch auf Softwareebene, Austausch von Wissen – Wie, Erfahrungen weitergeben, gemeinsam und offen Ansprüche von AnwenderInnenseite formulieren und diese sowohl in Hardware- als auch in Softwarekonzeption zu integrieren, sind zentrale Aspekte der Open Source Bewegungen.  Sowohl Kiberpipa aus Slowenien, Freifunk und mikro.FM aus Berlin, als auch servus.at, Social Impact, sowie mur.at aus Österreich u.a…. werden sich während der Medientage Gedanken dazu machen, ihre jeweils eigenen Gedanken und Strategien dazu einbringen und damit ein weiteren Teil
zum Austausch über Medientypen Grenzen hinweg beisteuern.

Servus.at wird über das Projekt des Solar betriebenen WLAN Knotens an der Donaulände berichten und diesen idealerweise im Betrieb präsentieren. Social-Impact wird die ersten Projekte die aus dem Common Ressource Center hervorgegangen sind
vorstellen, aber auch einen Workshop und eine Diskussion über ihr Projekt anbieten. Mikro.FM und Freifunk werden experimentelle Verknüpfungen der Technologie Radio (Hörfunk) mit Freifunk (OSLR und Open WRT) erörtern und über die beiden Projekte, Freifunk und mikro.FM und ihre Erfahrungen berichten.

Quasi als Kontrastprogramm werden Leonhard Dobusch und Thomas Gegenhuber, zwei der Autoren des Buches „Freies Wissen, Freie Netze“ eine dreiteilige Arbeits-Diskussionsgruppe organisieren, die sich unter anderem der Frage annehmen wird, was Communities leisten, was die Stadt oder die Kommune nicht leisten kann und umgekehrt. Der Hintergrund davon ist das schon im Buch angerissene Projekt Digital Public Space. Aber auch Open Course-Ware abseits der Universität wird zum Thema gemacht.
Formate: gemischt, Workshops, Diskussionen, Experimente….
Weitere Details zum vielfältigen Programm sind auf der FRO Homepage, www.fro.at zu finden. Die Artikel zu den Mediadays werden immer wieder auf den neuesten Stand gebracht und das detaillierte Programm wird ab ca 27. August sowohl auf der Homepage, als auch via Wiki: http://www.fro.at/mediadays  zur Verfügung stehen.

 

Themenkomplex soziale Netzwerke:

 

  • Die KUPF (Kulturplattform Oberösterreich) wird sich in einer offenen Diskussion und Arbeitsgruppe mit den Verhältnissen von Kulturpolitischer Arbeit, Vernetzung, Netzwerkorganisationen und der politischen Kultur kultureller Netzwerkarbeit auseinandersetzen. Dabei wird ausgehend von der Praxis der KUPF Arbeit und allgemein kulturpolitischer und Initiative Kulturarbeit der Begriff Netzwerk(arbeit), dessen Relevanz u.ä. hinterfragend bearbeitet. Ein Workshop / eine Diskussionsrunde zum Thema Relevanz von (zivilgesellschaftlichen) Netzwerken Themen die im Rahmen der Diskussion Platz finden sollen: – In welchen Netzwerken bewegen wir uns? – Welche Netzwerke nützen wir? – (Kultur)Politische Netzwerke in Österreich – zwischen Affirmation und Opposition – Präsentation KUPF als kulturpolitisches Netzwerk…..
  • SoOgledi: SoOgledi ist ein in Slowenien organisiertes, internationales Projekt und ein Netzwerk in dessen Rahmen KünstlerInnen, WissenschaftlerInnen, MedienarbeiterInnen…. transdisziplinär, dezentral und vernetzt über die Disziplinengrenzen hinweg zusammenarbeiten. Mojca Plansak, Andrej Htvatin, Ana Pecar und Jasmina Zalonik werden über die Aktivitäten, Erfahrungen, Hintergründe u.ä. von SoOgledi berichten und damit einen weiteren Einblick in kooperative soziale Netzwerke und deren Produktionen bieten.  

Allgemeiner Zeitplan / general Schedule:

  • Forenoon Sessions:

10:00 – 11:30 / 12:00 – 13:30 Workshops etc.

  • Afternoon Sessions:

14:30 – 16:30 Workshops etc.

  • Evening Sessions:

17:30 – 20:00 Lightning Talks

  • Late Evening Sessions:

ab / from 20:30 Chillout und Austausch at Transpublic

Zuletzt geändert am 22.08.08, 00:00 Uhr

Verfasst von Michael Schweiger

zur Autorenseite

Schreibe einen Kommentar

Kommentare werden von der Redaktion moderiert. Es kann daher etwas dauern, bis dein Kommentar hier erscheint. Wir behalten uns vor, diskriminierende oder diffamierende Kommentare, sowie solche, die straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen, zu entfernen.