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Georg Steinfelder (©)
Kultur & Bildung spezial

Kolonialherren einst – Entwicklungshelfer heute?

Miseren und Chancen eines Entwicklungsprojekts in einer krisengebeutelten Region - Ein Reisebericht aus Beira, Mosambik

„Am 20. März 2019 traf ich mich mit meinen Freunden vom Verein ICT4D.at im Internet zu einem unserer Skype-Meetings. Für das aktuelle Projekt YES We Care 2 galt es, eine Reise nach Mosambik im Juli zu planen. Die Gelegenheit war gleichzeitig perfekt für eine Reportage für Radio FRO. Wir kamen allerdings nicht weit mit unseren Überlegungen. Bilder der Zerstörung machten schnell die internationale Runde. Zum Zeitpunkt unseres Gesprächs hatte der Zyklon Idai bereits dutzende Menschenleben in der Küstenstadt Beira gefordert. Und genau da würde unsere Reise hingehen…“

Kolonialherren einst – Entwicklungshelfer heute?

Beinahe der ganze Afrikanische Kontinent wurde von Europa aus kolonialisiert. Mosambik war portugiesische Kolonie und Portugiesisch ist immer noch Amtssprache.

Georg Steinfelder reiste für ein Entwicklungsprojekt nach Mosambik. Es ging darum, junge Unternehmen vor Ort zu finden und zu fördern, die einen positiven Einfluss auf die lokale Bevölkerung und die Umwelt haben. Unternehmen, die ihren Erfolg nicht nur am finanziellen Gewinn messen, sondern sich auch um die Inklusion von Benachteiligten kümmern oder für eine saubere Natur sorgen. Ein weiteres Ziel des Projekts YES We Care 2, ist es, nachhaltige Netzwerke zwischen den NGOs und zwischen den europäischen und afrikanischen Ländern aufzubauen.

Auf der einen Seite wichtige und schöne interkulturelle Arbeit als Chance für mehr Verknüpfungen zwischen dem europäischen und dem afrikanischen Kontinent…
Auf der anderen Seite verbunden mit großem Ressourcenverbrauch: Als 6-köpfiges Team aus Europa sind wir jeweils tausende Kilometer per Flugzeug angereist und leben auch vor Ort nicht gerade umweltschonend.

In diesem Feature erzählt Georg Steinfelder von Erlebnissen mit der internationalen Projektgruppe und vermittelt persönliche Eindrücke während der einwöchigen Reise. Zu hören sind unter anderem Interviews mit Unternehmen und NGOs im Rahmen der Projekttage. Ein kritischer Blick auf die Sinnhaftigkeit von Entwicklungsprojekten und eine Reflexion der Chancen und Schäden in einem Land, das mit Armut und den Folgen einer schweren Naturkatastrophe umgehen muss.

Diese Sendung entstand im Rahmen des Projekts YES We care 2, das sich dafür einsetzt junges und soziales Unternehmertum zu fördern.

Das Projekt wird vom Förderprogramm Erasmus+ der Europäischen Union unterstützt. Ziel ist es, ein Netzwerk zur Förderung von sozialen Unternehmen zwischen Mosambik, Namibia, Zimbabwe, Mazedonien, Rumänien und Österreich zu etablieren. 6 Länder, 4 Vereine, 1 Ziel.

Ins Leben gerufen wurde das Projekt von mladiinfo aus Mazedonien. Die rumänische Partnerorganisation ist risky business.

YOUNG AFRICA ist die Partnerorganisation in Afrika und in mehreren Ländern tätig (Mosambik, Namibia, Zimbabwe etc.). Die NGO bietet unter anderem jungen Menschen aus prekären Verhältnissen Stipendien für Schul- und Lehrausbildungen an.

Georg Steinfelder war als Mitglied von ICT4D.at in Beira. Der Name des Vereins steht für Information and Communication Technology for Development. Der Verein setzt sich dafür ein, Menschen mit Bildung, zwischenmenschlichen Netzwerken und mit digitalen Werkzeugen zu unterstützen, damit diese sich selbst entwickeln können. Die Vision ist eine Welt mit gleichen Chancen für alle.

Im Feature geht es auch um den persönlichen Ressourcenverbrauch. Ein Online-Tool hilft dabei, den CO2-Ausstoß für verschiedene Verkehrsmittel zu berechnen.

Persönliche Eindrücke werden vom Autor auch illustratorisch verarbeitet:

freiheitfressen – GS’19

Zuletzt geändert am 04.11.19, 10:57 Uhr

Gesendet am Fr 30. Aug 2019 / 17 Uhr

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