calorie
Susanne Watzenböck hat die Ausstellung calorie im O.K kuratiert. In der Kunst von Judith Fegerl verbinden sich mit dem Thema Energie Technik, Materialfragen und feministischer Diskurs.
Die Künstlerin Judith Fegerl widmet sich in ihrer Linzer Schau calorie dem Themenkomplex Wärme, indem sie Technik, Material und feministischen Diskurs verbindet. Als Prozess des Austauschs und der Bewegung durchdringt das Konzept der Wärme private, gesellschaftliche und politische Räume gleichermaßen mit der Frage nach der richtigen Temperatur für die Lebens- und Funktionsbedingungen von lebendiger und technischer Umwelt. Der Ausstellungstitel calorie bezeichnet die historische Maßeinheit von Energie, definiert durch die Erwärmung von einem Gramm Wasser um ein Grad Celsius. Aktuell steht die Kalorie im Zeichen der menschlichen Konsumation und dient häufig als Mess-, Macht- und Kontrollinstrument zur Formung des Körpers.

Ausstellungsansicht „calorie“ im O.K ~ Fotocredit: Günter Richard Wett
Schöpferisches und zerstörerisches Potential der Wärme bestimmen die zentralen Diskurse der Gegenwart – von der globalen Erwärmung über technologische Fragen der Energieproduktion, bis hin zur Wärme als Modus des sozialen Zusammenlebens und Gegenpol zur „bürgerlichen Kälte“. Wärme fließt – immer vom wärmeren Körper zum kälteren. Sie ist für das menschliche Auge unsichtbar, erschließt sich über sensorische, körperliche Wahrnehmung. Als Thema, Medium und Material spielen Wärme und Energietransfer im OEuvre Fegerls seit jeher eine zentrale Rolle. Die Ausstellung im OK lässt Werke aus unterschiedlichen Schaffensperioden in neuen räumlichen und konzeptuellen Zusammenhängen sowie Erweiterungen erscheinen. In aktuellen, für das Linzer OK konzipierten Arbeiten, reflektiert die Künstlerin die zeitgenössische Relevanz thermischer Faktoren und lässt diese auf unterschiedlichen Ebenen wahrnehmbar werden. Darüber hinaus wird der Körper des Museums selbst zum Akteur in Fegerls künstlerischer Erforschung des Thermischen und dessen raumübergreifender, transformativen Kraft.
Kuratiert von Susanne Watzenboeck. Radio FRO war beim Rundgang mit der Künstlerin Judith Fegerl und der Kuratorin.
Am Ende der Sendung der Hinweis auf ein spezielles Format, das Ende Jänner wieder zum Ausstellungsrundgang einlädt:
Im Dialog: Feminitische Perspektiven

Kombiführung durch die Ausstellungen Claudia Hart – Patterns and Politics & BETWEEN CODE AND CARE: Flynn’s Portrait of Human Connections im Francisco Carolinum sowie Judith Fegerl – calorie & Awanle Ayiboro Hawa Ali – Fine Feathers Don’t Make Fine Birds im OK Linz. Die Führung eröffnet einen vielschichtigen Dialog über feministische Kunstpraktiken, Körper, Technologie und Macht – und lädt zur gemeinsamen Reflexion ein.
Dauer: 1,5 h
Start im FC Linz, Ende im OK Linz
Info und Anmeldung unter: +43 732 7720 522 22, kulturvermittlung@ooelkg.at
Anmeldung bis 2 Tage vor dem Termin.
Zuletzt geändert am 25.11.25, 19:36 Uhr
Kommentare werden von der Redaktion moderiert. Es kann daher etwas dauern, bis dein Kommentar hier erscheint. Wir behalten uns vor, diskriminierende oder diffamierende Kommentare, sowie solche, die straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen, zu entfernen.