Mit dem AR-Walk Linzerinnen kennen lernen
Das Handyspiel "AR-Walk" lässt unbekannte oder in Vergessenheit geratene Linzer Pionierinnen wiederauferstehen. Menschen setzen sich dafür ein, dass die geplante Chatkontrolle der EU nicht verabschiedet wird.
AR-Walk über Linzer Pionierinnen
Der Augmented-Resistance-Walk ist ein immersiver Stadtrundgang, der Orte, Geschichten und Biografien von Linzer Pionierinnen erkundet. Mit dem Handy entdeckt man dank Augmented Reality Linzer Stadtgeschichten von Frauen, die mehr Aufmerksamkeit verdient hätten. Unter Augmented Reality versteht man eine Technologie, die die Realität erweitert. Über den Handybildschirm nimmt man die eigentliche Umwelt wahr und sieht gleichzeitig Gegenstände, Personen und Szenen, die künstlich hinzugefügt werden.
Oona Valarie Serbest, die die Idee hinter dem Spiel hatte, erzählt im Interview, dass viele Biografien von Frauen über die Jahre verloren gegangen sind. Von Maria Lüftenegger zum Beispiel ist nicht mal ein Bild erhalten, obwohl sie diejenige war, die das erste eiserne Donauschiff 1840 erbaut hatte. Daher musste das Aussehen von Maria Lüftenegger für das Spiel auch erfunden werden.
Im Moment gibt es ein Level im AR-Walk zu entdecken. Die Route startet am Linzer Hauptplatz und man erlebt die Geschichte von Marie Beutelmayer, eine der ersten Frauen im Linzer Gemeinderat und Landtagsabgeordnete von Oberösterreich. Serbest konnte durch viel Recherche und mit Hilfe des Linzer Stadtarchivs die Geschichten von bedeutenden Linzer Frauen sichtbar machen. Sie hofft, noch viele weitere Level hinzufügen zu können und auch bei jüngeren Personen Interesse an ihren Biografien zu wecken.
Postkarten gegen Chatkontrolle
Am 2. September haben sich vor der Stadtwerkstatt in Linz Personen versammelt, um gemeinsam Postkarten an EU Abgeordnete zu verfassen. Der Inhalt der Karten soll sie davon überzeugen, gegen die Chatkontrolle zu stimmen, über die wahrscheinlich im Oktober im EU-Rat abgestimmt wird. Mit dieser Maßnahme soll es möglich gemacht werden, alle privat geschickten Nachrichten zu durchsuchen. Auch von Ende-zu-Ende verschlüsselte Chats sollen davon betroffen sein. Es gäbe de facto keine Privatsphäre mehr, was Nachrichten von Bürger*innen betrifft. Gegner*innen der Verordnung befürchten, dass durch die Technologie, die das Durchsuchen möglich macht, die Tür für Hacker*innen geöffnet würde. Die Überwachung wird mit künstlicher Intelligenz durchgeführt werden und hier sind auch die Befürchtungen groß, dass die Technologie noch viel zu unausgereift sei und damit ganz normale, legale Inhalte “gemeldet” würden.
Für mehr Informationen, was eine geplante Überwachung für EU Bürger*innen bedeutet, hat Fight Chatcontrol Argumente gesammelt.
Zuletzt geändert am 10.09.25, 16:03 Uhr
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