Und was machst du so? – Gert Erhartt
"Uns war es wichtiger, irgendwo ein Klo hinzubauen, als ein Manifest zu schreiben." - Der Architekt Gert Erhartt zu Gast im afo
Architekt*innen, Planer*innen, Techniker*innen und alle, die mit dem Bauwesen beschäftigt sind, haben ein breites Arbeitsfeld. Nicht selten fokussiert sich die öffentliche Wahrnehmung ihrer Arbeit auf ein gebautes Objekt. Bei der Produktion von Raum geht es aber um viel mehr als die schönen Bilder der Ergebnisse. Das afo – architekturforum oö hat innerhalb der Reihe “Und was machst du so?” Menschen nach ihren unterschiedlichen Herangehensweisen gefragt und dazu, was sie in ihrer Arbeit antreibt.
Der Begriff Nachhaltigkeit ist allgegenwärtig – zurecht, ist das Baugewerbe doch für einen Großteil der CO2-Emissionen verantwortlich. Dabei darf die baukulturelle Qualität freilich nicht zu kurz kommen. Mit Technik & Innovation wird an Lösungen für aktuelle Herausforderungen getüftelt. Vielen ist soziales Engagement eine wesentliche Triebfeder für ihr Tun. Letztendlich ist aber auch das Scheitern ein ständiger Begleiter und Lehrmeister.
Entlang dieser fünf Begriffe haben die Gäste ein vielfältiges Bild unserer Gegenwart gezeichnet. Und was machst du so? steht seit 2004 an der Fassade der ehemaligen Volksküche geschrieben. Dieses ortsspezifische Kunstprojekt von Veronika Schubert ist nicht nur ein beliebtes Fotomotiv, sondern auch titelgebend für unser neues Veranstaltungsformat.
Der letzte Gast innerhalb dieser Reihe war der Architekt Gert Erhartt. Er studierte Architektur an der TU Wien und war 2001 Gastprofessor an der Roger Williams University, RI, USA, 2009 dann an der TU Wien und seit 2024 ist er es an der TU Prag. Gemeinsam mit Jakob Dunkl und Peter Sapp betreibt er das 1998 gegründete Architekturbüro querkraft. Mittlerweile arbeiten dort rund 45 Mitarbeiter*innen an Projekten im In- und Ausland. Der Sitz des Architekturbüros liegt in Wien.
Das permanente Streben nach Großzügigkeit in der räumlichen Gestaltung und nach Freiheit zur Entfaltung für die Nutzer*innen ist das Leitmotiv von querkraft architekten. Besonders im Bereich Wohnbau konnten sie viele Projekte entsprechend dieser Philosophie des poetischen Pragmatismus umsetzen. Büro- und Museumsbauten sowie Projekte im öffentlichen Raum finden sich ebenso im Oeuvre von querkraft. Für den ersten autofreien IKEA in Wien und den Österreich-Pavillon der Weltausstellung in Dubai erhielten querkraft architekten diverse Nachhaltigkeitspreise.
Sarah Mo Paulovsky war beim gemeinsamen Gespräch, geleitet vom (noch) Leiter des architekturforums oö, Franz Koppelstätter (ab August übernimmt Clemens Quirin die Geschäftsführung des afo architekturforum oberösterreich) sowie der Journalistin, Autorin und Moderatorin Dr.in Christine Haiden, vor Ort und hat mit Gert Erhartt auch anschließend ein kurzes Gespräch geführt. Ausschnitte aus diesem sowie aus der Veranstaltung selbst sind in dieser Sendung zu hören.
Moderation & Gestaltung: Sarah Mo Paulovsky
Veranstaltung in voller Länge zum Nachhören
Zuletzt geändert am 27.06.25, 16:35 Uhr