GEH-DENKEN an die “Todesmärsche”
Eine Gedenkwanderung von Mauthausen nach Gunskirchen, vorbei an fast vergessenen Orten von NS-Verbrechen.
In den letzten Wochen vor Kriegsende trieb die SS rund 20.000 jüdische Menschen von den Konzentrationslagern Mauthausen und Gusen in das Waldlager Gunskirchen. 60 Kilometer weit in ein Lager, das sich mitten im Wald auf dem Gemeindegebiet von Edt bei Lambach befindet. Tausende Menschen starben während dieser “Todesmärsche”. Sie brachen vor Erschöpfung und Hunger zusammen oder wurden willkürlich erschossen. Im Wald bei Gunskirchen fanden die Gefangenen ein unfertiges Lager vor: einigen Baracken fehlten die Dächer, die meisten hatten keine Betonfundamente, für die Notdurft gab es nur Latrinen. Die Menschen wurden kaum versorgt. Typhus und Läuse breiteten sich schnell aus. 5000 bis 6000 überlebten das Lager nicht. Viele weitere starben nach der Befreiung am 4. Mai 1945 an den Folgen ihrer Gefangenschaft.
In Erinnerung an die schrecklichen Ereignisse organisierte die KZ-Gedenkstätte Mauthausen gemeinsam mit Kooperationspartner:innen aus der Zivilgesellschaft eine dreitägige Gedenkwanderung entlang der “Todesmarsch”-Route von Mauthausen nach Gunskirchen. Angehörige ehemaliger KZ-Häftlinge reisten dazu aus Israel, den USA und Australien an. Interessierte und engagierte Menschen aus der Region nahmen ebenfalls am Gedenkmarsch teil.
Menschen mit unterschiedlichen Geschichten, Hintergründen und Motiven kamen auf diese Weise zusammen. Vor allem fanden Begegnungen zwischen den Nachkriegsgenerationen statt, die die Erinnerung und das Gedenken weitertragen.
Der Gedenkmarsch machte an verschiedenen Gedenkplätzen Halt. Geschichten und Schicksale wurden am Weg erzählt und gelesen. Den Abschluss bildete eine Gedenkfeier im Wald am ehemaligen Gelände des KZ Gunskirchen.
In der Sendung sind Eindrücke von der letzten Etappe von Weißkirchen nach Gunskirchen zu hören.
Zuletzt geändert am 07.05.25, 20:41 Uhr
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