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Zwischen stadthistorischen Narrativen und zeithistorischer Aufgabe

 Über die Erforschung der "Hitlerbauten" in Linz.  Eine 4-teilige Sendereihe von und mit Sylvia Necker.  Wenn in Linz bislang über Architektur, die im Nationalsozialismus entstand – z.B. die Brückenkopfgebäude und die Nibelungenbrücke – , diskutiert wurde, war die Auseinandersetzung oftmals von einer großen Emotionalität geprägt, die wichtige Aspekte der Debatte überdeckte. Heftig gestritten wurde über die Frage, ob diese Bauten unter Denkmalschutz stehen sollten, ob eine Markierung der Bauten notwendig sei und mit welchen künstlerischen Strategien eine Auseinandersetzung evoziert werden kann. Dagegen standen die fast 11.000 zwischen 1938 und 1945 errichteten Wohnbauten – von vielen Linzern als "Hitlerbauten" bezeichnet – ganz selten im Mittelpunkt der Debatte. Fragen nach den Rahmenbedingungen des Baus der Siedlungen durch sog. "Fremdarbeiter" u.a. als Werkswohnungen für die 1938 in Linz angesiedelten "Hermann-Göring-Werke", nach den ideologischen Zielsetzungen der Architektur und der heutigen Nutzung sind wenig diskutiert worden.  In der Sendereihe, die anlässlich der vom 21. September 2012 bis 20. Januar 2013 im NORDICO Stadtmuseum gezeigten Ausstellung "Hitlerbauten" in Linz. Wohnsiedlungen zwischen Alltag und Geschichte. 1938 bis zur Gegenwart ausgestrahlt wird, soll es um die Aufdeckung des engen Konnex von zeit- und stadtgeschichtlichen Fragen sowie um die Geschichte der Architektur bzw. des Wohnbaus in Linz gehen. Dabei soll auch der Bezeichnung "Hitlerbau" nachgegangen und die Konnotation sowie der Umgang mit den Bauten in Linz kritisch hinterfragt werden. Zu Gast in der Live-Sendung sind Historiker_innen, Architekt_innen, Künstler_innen und Soziolog_innen.   Am 7.10.2012 (Teil 1/4 der Sendereihe) diskutieren die beiden Kuratorinnen der Ausstellung – die Bildende Künstlerin und Bildhauerin Elisabeth Kramer (Linz) sowie die Zeithistorikerin Sylvia Necker (Hamburg) – über ihre Konzeption, ihre Intensionen und die Reaktionen auf die Ausstellung. Desweiteren sind Elisabeth Kreuzwieser (Verbund Oberösterreichischer Museen) und Nina Wenhart (Medienkunsthistorikerin) zu Gast und stellen Vernetzungsprojekte zur Ausstellung vor.   Am 26.11.2012 (Teil 2/4 der Sendereihe) sind Künstlerinnen und Künstler zu Gast, die  in und für die Ausstellung künstlerische Positionen zu den NS-Wohnbauten in Linz entwickelt haben. Im Studio diskutierten Monika Pichler, Heidi Schatzl, Simon Hipfl über Umgangsformen, Erinnerungen und den gegenwärtigen Umgang mit den sog. “Hitlerbauten”.    Am 16.12.2012 (Teil 3/4 der Sendereihe) diskutieren wir politische Implikationen der Ausstellung. Welche Diskussionen evoziert die Schau im NORDICO Stadtmuseum in der politischen Öffentlichkeit von Linz? Welche Unterschiede zu den Diskussionen im Kontext von Linz'09 lassen sich feststellen?  Studiogäste sind die Gemeinderätin Gerlinde Grünn (KPÖ) und der Künstler Ingo Leindecker, der für die Ausstellung eine Audioarbeit realisiert hat.   Am 20.01.2013 (Teil 4/4 der Sendereihe) möchte ich Bilanz ziehen. Vier Monate war die Ausstellung zu sehen und hat unterschiedlichste Kommentare von Besucher_innen hervorgebracht. Zum Abschluss der Ausstellung hatten wir zu einem Kolloquium in das NORDICO Stadtmuseum eingeladen. Drei Expert/innen waren eingeladen eine Einschätzung zum Thema „Bauten und ihre Namen. Positionen aus Architekturgeschichte, Denkmalpflege und zeitgenössischer Kunst“ vorzutragen. Die Landeskonservatorin von Oberösterreich Dr. Ulrike Knall-Brskovsky sprach über den NS-Siedlungsbau in der Denkmalpflege, die Hamburger Zeithistorikerin Dr. Sylvia Necker lieferte einen Beitrag zum Thema „Was wir alles nicht wissen. Zur Erforschung der ,Hitlerbauten‘ in Linz, und zum Abschluss referierte Prof. Hubert Lobnig, Abt. Experimentelle Gestaltung der Kunstuniversität Linz, über „Erinnerung, Kennzeichnung und Dokumentation. Umgangsstrategien mit historischen Orten in der zeitgenössischen Kunst“. Aus allen drei Vorträgen sind Auszüge in der Sendung zu hören.   

 

Über die Erforschung der “Hitlerbauten” in Linz. 

Eine 4-teilige Sendereihe von und mit Sylvia Necker. 

Wenn in Linz bislang über Architektur, die im Nationalsozialismus entstand – z.B. die Brückenkopfgebäude und die Nibelungenbrücke – , diskutiert wurde, war die Auseinandersetzung oftmals von einer großen Emotionalität geprägt, die wichtige Aspekte der Debatte überdeckte. Heftig gestritten wurde über die Frage, ob diese Bauten unter Denkmalschutz stehen sollten, ob eine Markierung der Bauten notwendig sei und mit welchen künstlerischen Strategien eine Auseinandersetzung evoziert werden kann. Dagegen standen die fast 11.000 zwischen 1938 und 1945 errichteten Wohnbauten – von vielen Linzern als “Hitlerbauten” bezeichnet – ganz selten im Mittelpunkt der Debatte. Fragen nach den Rahmenbedingungen des Baus der Siedlungen durch sog. “Fremdarbeiter” u.a. als Werkswohnungen für die 1938 in Linz angesiedelten “Hermann-Göring-Werke”, nach den ideologischen Zielsetzungen der Architektur und der heutigen Nutzung sind wenig diskutiert worden. 

In der Sendereihe, die anlässlich der vom 21. September 2012 bis 20. Januar 2013 im NORDICO Stadtmuseum gezeigten Ausstellung “Hitlerbauten” in Linz. Wohnsiedlungen zwischen Alltag und Geschichte. 1938 bis zur Gegenwart ausgestrahlt wird, soll es um die Aufdeckung des engen Konnex von zeit- und stadtgeschichtlichen Fragen sowie um die Geschichte der Architektur bzw. des Wohnbaus in Linz gehen. Dabei soll auch der Bezeichnung “Hitlerbau” nachgegangen und die Konnotation sowie der Umgang mit den Bauten in Linz kritisch hinterfragt werden. Zu Gast in der Live-Sendung sind Historiker_innen, Architekt_innen, Künstler_innen und Soziolog_innen.

 

Am 7.10.2012 (Teil 1/4 der Sendereihe) diskutieren die beiden Kuratorinnen der Ausstellung – die Bildende Künstlerin und Bildhauerin Elisabeth Kramer (Linz) sowie die Zeithistorikerin Sylvia Necker (Hamburg) – über ihre Konzeption, ihre Intensionen und die Reaktionen auf die Ausstellung. Desweiteren sind Elisabeth Kreuzwieser (Verbund Oberösterreichischer Museen) und Nina Wenhart (Medienkunsthistorikerin) zu Gast und stellen Vernetzungsprojekte zur Ausstellung vor.

 

Am 26.11.2012 (Teil 2/4 der Sendereihe) sind Künstlerinnen und Künstler zu Gast, die  in und für die Ausstellung künstlerische Positionen zu den NS-Wohnbauten in Linz entwickelt haben. Im Studio diskutierten Monika Pichler, Heidi Schatzl, Simon Hipfl über Umgangsformen, Erinnerungen und den gegenwärtigen Umgang mit den sog. “Hitlerbauten”.

 

 

Am 16.12.2012 (Teil 3/4 der Sendereihe) diskutieren wir politische Implikationen der Ausstellung. Welche Diskussionen evoziert die Schau im NORDICO Stadtmuseum in der politischen Öffentlichkeit von Linz? Welche Unterschiede zu den Diskussionen im Kontext von Linz'09 lassen sich feststellen?  Studiogäste sind die Gemeinderätin Gerlinde Grünn (KPÖ) und der Künstler Ingo Leindecker, der für die Ausstellung eine Audioarbeit realisiert hat.

 

Am 20.01.2013 (Teil 4/4 der Sendereihe) möchte ich Bilanz ziehen. Vier Monate war die Ausstellung zu sehen und hat unterschiedlichste Kommentare von Besucher_innen hervorgebracht. Zum Abschluss der Ausstellung hatten wir zu einem Kolloquium in das NORDICO Stadtmuseum eingeladen. Drei Expert/innen waren eingeladen eine Einschätzung zum Thema „Bauten und ihre Namen. Positionen aus Architekturgeschichte, Denkmalpflege und zeitgenössischer Kunst“ vorzutragen. Die Landeskonservatorin von Oberösterreich Dr. Ulrike Knall-Brskovsky sprach über den NS-Siedlungsbau in der Denkmalpflege, die Hamburger Zeithistorikerin Dr. Sylvia Necker lieferte einen Beitrag zum Thema „Was wir alles nicht wissen. Zur Erforschung der ,Hitlerbauten‘ in Linz, und zum Abschluss referierte Prof. Hubert Lobnig, Abt. Experimentelle Gestaltung der Kunstuniversität Linz, über „Erinnerung, Kennzeichnung und Dokumentation. Umgangsstrategien mit historischen Orten in der zeitgenössischen Kunst“. Aus allen drei Vorträgen sind Auszüge in der Sendung zu hören.

 

 

 

Verantwortliche/r: Sylvia Necker
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