Editorial

Herzlich willkommen!
Schön, dass Sie reinschaun!
Um den Jahreswechsel hat mir Rudi Anschober eine Tafel Schokolade geschickt. Maroni und Vanille-Rum. Eine abscheuliche Sache!

Aber ich habe sie gegessen, bevor sie die Kinder in die Hände und zwischen die Milchzähne bekommen. Die Schokolade sei, so stand es im Begleitschreiben, ein Dankeschön für mein Engagement bei der Unterstützung von Asylwerber*innen. Da hat die FPÖ, aus Sicht ihrer Wähler*innen, ja voll versagt. Viele FPÖ-Wähler*innen gaben nach der Wahl an, dass sie diese Partei vor allem wegen ihrer „Kompetenz“ in der Asylfrage gewählt hätten. Und was machen die? Überlassen das Feld kampflos dem politischen Gegner! Wo bleiben da Ehre und Treue?
Damals wurden viele Tafeln Schokolade auf den Weg in oberösterreichische Haushalte geschickt, engagierten sich doch tausende Menschen in vielfältiger Weise um das Versagen von Politik und Verwaltung in der Versorgung und Betreuung von Flüchtlingen aufzufangen. Und sie tun es weiterhin! Davon habe ich mich bei einer vom Land Oberösterreich organisierten Zusammenkunft von Freiwilligen selbst überzeugt. Eine Veranstaltung bei der private Initiativen, Verwaltung und Politik auf Augenhöhe miteinander verkehrten. Eine Wohltat.

Dem Engagement der Zivilgesellschaft ist diese Ausgabe des FRO-Programmheftes gewidmet. Martin Wassermair steckt in seinem Beitrag das Feld ab. Nicht ohne – wie es seinem Naturell entspricht – auch selbst Stellung zu beziehen.
Das persönliche Engagement in den gesellschaftlichen Kontext zu stellen fordert Can Gülcü. Eine unter mehreren interessanten Aussagen des ehemaligen Mitorganisator der WIENWOCHEN ist etwa, „dass gesellschaftlich nicht besonders stark aufgestellte Gruppen fehlende Strategien und Visionen nicht mit verausgabender Hingabe wettmachen können – oder umgekehrt.“ Es braucht nämlich beides, Strategie und konkrete Aktion. Das haben wir uns auch gleich zu Herzen genommen und dieser Ausgabe ein didaktisch-pädagogisches Plakat beigelegt (unsere Aktion). Es soll dazu dienen, Bildungslandesrat Thomas Stelzer zur Vernunft zu bringen (unserer Strategie). Das Plakat finden Sie in der Heftmitte. Bitte plakatieren Sie es an einen Ihnen angemessen erscheinenden Ort (Ihre Aktion).

Selbst habe ich versucht einige Überlegungen anzustellen, in wessen Auftrag Freie Radios arbeiten, und welche Aufgabe ihnen in einer sich politisch verschärfenden Zeit zufällt. Pamela Neuwirth wird dabei noch genauer und stellt explizit die Frage, welchen Beitrag das Info-Magazin von Radio FRO zur Gesellschaft leistet.

Darüber hinaus finden Sie in diesem Heft das aktuelle Programm von Radio FRO mit einigen Informationen zu laufenden Projekten und erfahren obendrein, welchen neuen Sendungen Sie auf 105 MHz lauschen können. Besonders in die Auslage stellen wir diesmal die Sendung „Flaneur und Distel“.
Anregende Momente beim Lesen dieser Ausgabe wünscht

Andi Wahl

Andi Wahl ist Geschäftsführer von Radio FRO 105.0 MHz.

Zuletzt geändert am 23.03.16, 00:00 Uhr

Verfasst von Silke Müller

Ein Duett aus Radiofeature-Produktion und Illustrationsausstellung hat mein Kommunikationsdesign und Medienstudium abgeschlossen. Seit dem beschäftige ich mich mit der großen, künstlerischen Radioform "Feature", mit Reportagen und Interviews mit KünstlerInnen und Kulturschaffenden.

Ich bin freischaftende Illustratorin für Plakate - zum Beispiel für Radio FRO - Zeitungen, Magazine, Bücher und Ausstellungen. Radiohören geht beim Zeichnen wunderbar.

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