Jon Bracher / Radio LoRa


gesamtes Grundsatzreferat



Mein Vortrag wird sich in zwei Hauptteile gliedern, einen Geschichtlichen Teil und einen Teil in dem ich die aktuelle Situartion schildern möchte.
Zum ersten Teil, die Geschichte von RADIO LORA ist natürlich auch ein Teil schweizer Radiogeschichte. Sie geht zurück bis in die 70er Jahre . Damals herrschte noch die SRG, die Schweizer Radio und Fernsehe Gesellschaft als Monapolistin über die schweizerische Radiolandschaft. Es war auch gleichzeitig der Höhepunkt der Piratenradiobewegung, die PPT kurvte mit ihren Peilwagen durch die Stadt und suchte geheime Radiostudios in  Wohnstuben und Radio 24 zog es dann vor von Italien in die Schweiz einzustrahlen. Das interessante daran ist, daß es eine gewisse Allianz gibt, zB zwischen der Piratinnenradiobewegung und zB den Kapitalisten um das Monopol zu brechen und auch mal Geld damit zu verdienen. Radio 24 wäre das Parade Beispiel, Prosche Schawinzki war mal ein Idol der Linkenbewegung, weil er mitgekämpft hat für das Brechen des Monopol, mitlerweile ist er Multimilionär und kein Idol mehr der Linken. Das Umfeld von Radio Lora, nachdem Radio Lora entstanden ist, könnte man ein paar Sachen nennen, zB politische Linke, HausbesitzerInnenzene Antiimperalistische Gruppen 3 Weltorganisationen später auch Frauenbewegung und dann auch noch sehr wichtig in den 80er Jahren die Jugendunruhen in Zürich, die haben den Druck auch sicher mitverstärkt. Die Radio Lora hat erstmal in einem Versuch 1982 aus dem autonomen Jugendzentrum gesendet. Der legale Sendstart war dann im November 83 und das Projekt sieß schnell auf ein großes Interesse und entsprechende Unterztützung in der Bevölkerung. Es fand sich schnell eine Basis von Mitgliedern die das Radio finanziell oder durch Mitarbeit unterstütz haben. Ich mach noch einen kurzen Durchgang durch die Geschichte von Radio Lora zB 1986 wurde ein Brandanschlag verübt, der sämtliche Studioeinrichtungen zerstört hat. Dieser Brandanschlag wurde nie aufgeklärt das natürlich den Verdacht, daß er von Rechtsextremen verübt worden sein könnte, erhärtet. Das ist auch die Erklärung der Polizei für die Lascheit der Aufklärung in diesem Fall. 1990 wird dann auf 24 Stunden Betrieb umgeschaltet, füher wurde nur am morgen und am abend gesendet.1993 kam die ganz große Finanzkrise, die Mitglieder Beiträge fangen so im Dezember an ein zu tröpfeln und man hat jahrelang immer auf Pump gelebt, und irgentwann ist das Geld halt schon im Frühsommer ausgegangen. Die Mitgliederbeiträge lassen dann natürlich noch etwas auf sich warten. Das Team hat sich dann selbst entlassen der Sendebetrieb wurde aber aufrecht erhalten in dem die SendungsmacherInnen die Arbeit der Betriebsguppe in Regie selbst weiterführten und für die Sendezeit noch bezahlten. Auf diese Art wurde es weitergeführt. Von den ca. 300 Leuten die damals aktiv waren haben nur etwa 100 weitergemacht. Es sind einige ausgeschieden, daß hat zu bestimmten Entwicklungen geführt einerseits wurde im Programm Platz geschaffen, durch den Ausfall von fast zweidrittel der Sendungsmacherinnen, daß hat Platz gemacht um einen Frauentag einzuführen, der Montag, die Hälfte des Ethars nennt sich der Zusammenschluß der Frauen im Radio Lora" Sie wollen die Hälfte des Ethars für sich und deshalb heissen sie auch so.Es wurde der Mateslatino eingeführt, daß heißt der Dienstag ist seit 1993 ausschließlich in Spanisch. Das hat den grund, da die Latinas und die Latinos sehr aktiv waren in der Zeit wo das Radio Lora auch hätte verschwinden können. Das war auch der Moment wo immer mehr fremdsprachige Sendungen ins Programm rutschten und auch deshalb weil die fremdsprachigen Leute in der Schweiz vermutlich das Radio speziell das Radio gelliebt haben und darauf nicht verzichten konnten. Lora hat sich zunächst in den Anfangsjahren voran durch sein politisches Engegement profiliert. Das Profil hat sich dann aber langsam gewandelt. Die heutige Zeit ist A- politischer und daß druckt sich dann auf Wort und Politsendungen aus. Im gegenzug wurden die Musiksendungen ausgebaut, ein neuer Schwerpunkt sind zB Technosendungen, es gibt ganze Tage und Nächte die der Technomusik gewidmet sind. Die Fremsprachensendungen werden laufend weiter ausgebaut. Wir haben je nach Zählart 17-18 Fremsprachen im Programm, etwa 40% der Sendzeit werden in Fremsprachen bestritten. Das Publikum dieser Fremdsprachen Sendungen ist vermutlich das Treuerste. Natürlich will ich damit nicht sagen, daß es keine politischen und kritischen Sendungen mehr auf Deutsch gibt, es ist nur so das die immer stärker abgenommen haben und nicht mehr diesen Stellenwert haben die sie früher hatten. Was auch nicht fehlen darf in diesem kurzen geschichtlichen Überblick ist der sogenannte Fischenskandal" Dank der jahrelangen Bespitzelung durch die politische Polizei haben wir eine wirklich gute Dokumentensammlung. Wir konnten sogar Dokumente die beim Brand 1986 .....
..... die sogenannte Staatsschutz Polizei, wovor sie uns beschütz weiß ich nicht genau, in jahrelanger  Feinarbeit eine umfangreiche Dokumentation erstellt hat über alle möglichen und unmöglichen Staatsfeinde voran natürlich innere Staatsfeinde und Radio Lora war da entsprechend auserordentlich Suspekt, gab der Polizei auch entsprechend viel Arbeit. Nachdem der Skandal aufgeflogen war, wurde der politischen Polizei natürlich verboten so etwas je wieder zu tun und hat den verschiedenen Leuten und Organisation die Möglichkeit gegeben das gesammelte Material zu bestellen. Jetzt haben wir ein paar Kilo so Kartoonschachtel voll Fischen im Lora was ziemlich interessant ist im Nachhinein zu sehen, was der Staatsschutz so interessant findet. Natürlich gehört die Polizei nach wie vor zu unserem treuesten Publikum, daß wissen wir auch. Trozdem, seit 1996, kommen wir in den Genuß von Gebührensplitting. Was ist Gebührensplitting: Früher waren die Radio und Fernsehgebüren, die gibt’s glaube ich in Österreich auch, nur zu Finanzierung staatlicher Radio und Fernsehstationen gedacht. Es hat sich dann ein gewisser Druck aufgebaut, anfang der 90er Jahre, daß auch andere Sendeleistungen privater Anbieter auch vergolten werden soll zB für finanzschwache Sender die unter Auslandkonkurenz leiden, weil Sender aus dem Ausland einstrahlen, da entsprechend der Werbekuchen kleiner wird, Sender in Werkgebieten die mehrere Sendeanlagen haben müssen, kommen auch in den Genuß von Geldern. Für diese Gebührensplitterung stehen etwa 7.000.000,-- Schweizer Franken zur Verfügung, um das in Schilling umzurechnen muß man das ungefähr mit 8 multiblizieren. Von diesen 7.000.000,-- Fanken wird 1.000.000,-- unter den schwach und nicht kommerziellen Radios verteit. Seit der Einführung der Gebührensplitterung hat Lora auch jetzt Radiogeschwister gekriegt. In der Schweiz, daß sind RABE, in Bern, RAS in Schaffhausen KANAL K in Arau, RADIO X in Basel und RADIO DREIFACH in Luzern. Das hängt insofern mit dem Gebührenspitting zusammen, da diese Sender sich natürlich nicht wie RADIO LORA  ausschließlich aus Mitgliederbeiträgen finanzieren könnten, weil einfach die Resorsen fehlen, daß heißt, es wohnen nicht genug Leute in der Gegend und entsprechend wäre denen das gar nicht möglich gewesen, daß heißt Gebührensplitting hat denen erst ermöglicht genug Geld zu haben um den Sendebetrieb überhaupt aufzunehmen. RADIO LORA ist das einzige nicht kommerzielle Radio der Schweiz, die andern Schwestern RADIOS sind schwach komerziell, daß heißt, sie dürfen auch keine Werbung machen, aber Sponsoring ist erlaubt und eben das Gebührensplitting hält sie am Leben ohne das ginge es kaum. KANAL K zB hat eine lustige Regelung getroffen, sie haben auf ihr Recht, Sponsoring zu betreiben, verzichtet und kriegen jetzt von der Konkurenz in Arau 200.000,-- Franken im Jahr, die Hälfte des Budget, überwiesen, daß heißt sie müssen dafür gar nichts tun. Dafür das sie keine Webung machen kriegen sie  noch Geld, daß ist ja auch sehr praktisch. Ich will noch kurz die Unicom erwähnen, die Unicom die Union der nicht kommerziellen Radiostationen  in der Schweiz, die gibt es seit es RADIO LORA gibt. RADIO LORA war während fast 13 Jahren das einzige Mitglied, mitlerweile haben wir mehr Mitglieder. Die Uncom funktioniert auch unter anderem als Gruppe die dann eben diesen  Druck auf das politische Establischement ausüben kann. Es sind die Leute die zB im Palament auch dafür gesorgt haben, daß es mit dem Gebührensplitting endlich vorwärts geht. Natürlich haben auch die kommerziellen Privatradiosstationen interesse daran, vor allem eigentlich die nicht kommerziellen Radiostationen. Nun wir, vom RADIO LORA und überhaupt auch die anderen schwach kommerziellen Radiogeschwister kriegen das Geld für folgende Leistungen: Es geht darum, daß bei uns der „service  bibli" konoliert wird, denn die saatlichen Radios nicht machen wollen oder nicht machen können. Die kommerziellen Radios haben eh kein Interesse daran, daß heißt wir kriegen Geld für kulturelle Sendungen mit Lokalbezug wir kriegen Geld, wenn wir Sendezeit Vereinen zur Verfügung stellen, wir kriegen Geld für Sendungen die von Jugendlichen und Alten etc. gemacht werden.Das sind sogenannte Randgruppen, daß Wort habe ich nicht herausgefunden und vor allem auch für fremdsprachige Sendungen. Wir von RADIO LORA bekommen vor allem Geld von Gebührensplitting wegen unserer fremdsprachigen Sendungen. Die fremdsprachigen Sendungen werden durch das Gebührensplitting auch zu einem finanziellen Standbein von RADIO LORA, denn sonst würden wir viel weniger kriegen. Das Gebührensplitting darf höchstens 50%des Budget betragen, wenn wir 200.000,-- im Jahr bekommen, müssen wir auch selbst 200.000,-- Frranken einnehmen. Wenn wir es nicht schaffen, müssen wir das entprechende Geld wieder zurückgeben. Zudem funktioniert es nur als Defizitgarantie, wir müssen so viel Devizit machen wie das Gebührensplitting ausmacht.Diese Regelung verhindert leider, zB sparen. Wenn wir nicht alles Geld ausgeben, daß wir budgetiert haben, können wir das nicht auf die Seite legen sondern wir müssen es zurück geben. Das ist ziemlich „triky" denn erstens einmal muß die Buchhaltung sehr viel rechnen damit wir ganz genau 197.500,-- Franken Devizit machen und zweitens haben wir schon ein kleines Devizit schon von früheren Jahren und das können wir nicht abtragen wegen dieser Regelung. Das ist ziemlich eckelig. Zunächst hat das Gebührensplitting uns ermöglicht das Budget zu erhöhen, es hat zB eine kleine Lohnerhöhung gegeben, aber leider ist das schon praktisch wieder aufgefessen worden durch den Rückgang der Mitgliederzahl. Komischerweise haben wir heute 1999 nur ein geringfügig höheres Budget als vor der Einführung des Gebührensplittings 1995. Das ist auch ziemlich eckelig für uns. Es ist auch paradox, früher gab es ein großes Interesse in der Bevölkerung, es gab Bespitzelung und keine staatliche Unterstützung. Und heute halten die Gelder aus dem Gebührensplitting  das LORA am Leben. Es ist uns bewußt, daß wir damit ein Risiko eingehen, wir werden erstens von diesen staatlichen Zuschüssen abhängig und wenn einmal ein Wechsel in der Medienpolitik in der Schweiz geschieht, dann wird es hart. Es könnte zB in vier Jahren einen noch größeren Rechtsrutsch geben als vor einem Monat und dann könnte es gut sein, daß das Geld ausbleibt, also wir haben etwas ähnliches erlebt wie in Österreich auch vor kurzem, daß heißt wir müssen unbedingt versuchen trotz des Gebührensplittings eben nicht Fall zu werden sondern weiter versuchen  so weit wie möglich uns selber zu finanzieren. Das erhöht  natürlich Probleme, da die Zeiten viel unpolitischer sind, wir haben sinkende Mitgliederzahlen, wie schon erwähnt. Es wird auch immer schwieriger mit uns für Benefizanläße Leute zu rekrotieren, also wenn wir irgendwie ein Fest machen oser Tag der offenen Tür und wir HelferInnen brauchen, dann haben wir verdammt Mühe. Ein weiteres Problem ist, vielleicht nicht so groß, zB früher hat man die Revolution über den Ähter diskutiert, daß macht man heute auch nicht mehr. Die Solitarität und das politische Engagement der früheren Zeiten sind am schwinden eindeutig, interne Auseinandersetzungen gibt’s nicht mehr über politische Themen sondern meist über Sendezeitanspruche. Es wird hin und wieder eifersüchtig und egoistisch um Sendezeit gekämpft. Das Projekt wird nicht mehr so wie früher als ganzes wahrgenommen, viele Leute sehen nur mehr ihre eigenen Sendungen als das wichtigste. Die Strukturen dieses Projektes sind abgesehen davon auch teilweise überholt, Änderungen sind aber schwierig durchzusetzten. Ich gehe im zweiten Teil ein bißchen darauf ein. Als Zusammenfassung nochmal kurz die Hauptpunkte wo der Einfluß der Schweizer Medienpolitik sich auf die freien Radios auswirkt und damit natürlich auch den Zugang von sprachlichen Minderheiten zu den Medien im speziellen zu dem Radio den eines muß man klar sehen fast nirgends sonst in der Schweiz wird in Fremsprachen gesendet nur die alternativen Lokalradios gewähren diesen Zugang. Da möchte ich folgende Punkte nochmals kurz erwähnen: Die Schweiz ist ein konservatives Land alternative Medienprojekte passen da eigentlich nicht recht ins Bild. Irgendwie ist die Schweiz aber trotzdem auch ein liberales Land es liebt es, es braucht es, sich einen liberalen Tauch zu gebenund mitlerweile haben sie gemerkt, daß RADIO LORA es nicht geschafft hat die Revolution in Gang zu bringen, durchzuführen, folglich haben sie auch mittlerweile die Liebe zu uns entdeckt. Entsprechend kommt dann so was, wird sowas möglich wie das Gebührensplitting. Wir kriegen dann expizit Geld dafür, daß wir Dinge tun an denen die staatlich kommerziellen Medien nicht interessiert sind. Wir tun beispielsweise für die Integration und Information unserer sprachlichen Minderheiten und das sollte ja zu einem gewissen Grad auch staatliche Sache sein. Damit das er uns das Geld gibt beruhigt er ein bißchen sein schlechtes Gewissen und er kann sich mit den Loorbeeren schmücken daß er Geld ausgibt, weil Geld ausgeben ja fast schon soetwas ist wie etwas tun. Im Grunde genommen, nehmen wir ihm aber die Arbeit ab und kosten tut erst noch vergleichsweise wenig.

Zweiter Teil:

Zunächst einmal das statistische Umfeld in Zahlen. Die Schweiz hat etwa 7.000.000 Milionen EinwohnerInnen davon sind 1.300.000 Milionen EmigrantInnen was etwa knapp 20 % ausmacht. In Zürich kommen auf 340.000 EinwohnerInnen 101.000 EmigrantInnen, daß heißt das sind knapp 30 %. Die potenzielle Hörerschaft von RADIO LORA beträgt etwa 1.500.00 Milionen in der Region Zürich. Ein paar Zahlen zu RADIO LORA über 2.000 Mitglieder über 300 SendungsmacherInnen 82 Sendegefäße  17 Sprachen vielleicht auch 19 wobei je nach dem serbisch, kroatisch und bosnisch verschiedene Sprachen sind oder auch nicht, 3 Studios 1 Radio. Das Organigramm ist ziemlich kompliziert, wenn jemand bei uns neu eingestellt wird rechnen wir etwa mit einem halben Jahr bis diese Person sich in diesen Strukturen bewegen kann, Komissionen, versteckte Hirachien, viele Leute. Ich möchte ein bißchen darauf eingehen. Die Basis von RADIO LORA bilden zwei Vereine und eine Stiftung. Die finanzielle Basis von RADIO LORA  ist der Verein Finanz, das sind die Mitglieder also eben diese über 2.000 Leute die ihren freiwilligen Jahresbeitrag jeweils bezahlen. Aus  diesen 2.000 Mitgliedernrekrudiert sich der Verein Produkt man kommt rüber von Verein Finanz in den Verein Produkt, in dem man anfängt Sendungen zu machen, man macht einen Antrag, der wird von der Sendekomission entweder angenommen oder abgelehnt. Wenn er angenommen wird, daß ist man automatisch Mitglied des Vereins Produkt. Der Verein Produkt ist die Basis von RADIO LORA   ind dem Sinn, daß dort die Entscheidungen gefällt werden. RADIO LORA ist ein Basis demokratisches Projekt. Die höchste Instanz die es überhaupt gibt im RADIO LORA ist die Vollversammlung der Produktmitglieder. Die VV  wählt die Kremien, die die tägliche Arbeit übernehmen ist letzes Rekorsinstanz, wenn irgend ein anderes Kremium einen Entscheid fällt mit dem gewisse Leute nicht einverstanden sind dann können sie dann eben in der VV rekorieren und das ganze wird nochmals aufgerollt. Noch schnell zur Stiftung, die Stiftung ist Innhaberinn der Konzession und Besitzerin der Hardware. Sie stellt eigentlich dem Verein Produkt das Radio zur Verfügung,alles was man berühren kann ist im Besitz der Siftung. Der Vorteil ist, die Stiftung kann nicht pleite gehen. Wir bezahlen mit unserem Geld das wir einnehmen. Die Anschaffung, Imonuigrät, schieben das aufs Konto der Stiftung. Sollte jemals das RADIO LORA pleite gehen, dann verschwinden wohl die zwei Vereine aber nicht die Stiftung. Die Einrichtung, die Studios, alles bleibt erhalten, man kann im Flug zwei neue Vereine gründen und weiter machen. Das ist kein schlechter Trick. Zu den Kremien die VV, die Vollversammlung, wählt entsprechend die Programmkommission und die Personalkommission. Die Programmkommission heißt bei uns Sendekommission SK, Personalkommission PK, diese Kremien müssen zur Hälfte aus Frauen bestehen und mindestens zu Hälfte aus Emigantinnen, daß ist eigentlich der Ansatz der irgendwie gewährleisten soll, daß das ganze Projekt nicht von Schweizer Männern geführt wird sondern das eben auch entsprechend alle mitmachen. Die Personalkommission stellt die Betriebsgruppe ein, 360 Stellenprozente sind verteilt auf sechs Personen, auch zum beispiel die Atministrationsstelle wobei zu sagen ist das die Frauenstelle von der hälfte des Äthers angestellt wird, da wählen nur die Frauen die Frau die den Job hat. Ausserdem haben wir noch Beschäftigungsprogramme für Arbeitslose, im moment sind fünf Leute bei uns als arbeitslose angestellt. Sie arbeiten für uns gratis, die Stadt bezahlt das. Da sind auch Ausländerinnen dabei, zB im moment eine Kosovoalbanerin und eine Italienerin.In der Betriebsgruppe gilt die Quote für Ausländerinnnen nicht aus dem einfachen Grund weil gewisse Jobs von Leuten gemacht werden müssen die deutsch perfekt beherrschen, zB Schriftverkehr usw. Das muß natürlich auf Deutsch passieren, die Zeitung wird auch auf Deutsch herausgegeben. Wir versuchen aber immer wieder auch fremdsprachige Leute einzustellen für die Frauenstelle ist das möglich und auch für die Technikstelle, das wird immer wieder gemacht. Dort gilt aber auch die mindestens  50 % Frauen Quote. Nun, was die  Itegration von Fremsprachenim RADIO LORA betrifft haben wir das erste Problemm mit den Quotenregelung mit den Komisionen. Diese Quoten werden sehr oft nicht erfüllt aus dem einfachen Grund, weil wir keine fremdsprachigen Leute finden die mitmachen wollen in den Kremien. Wir wissen nicht warin das Problemm liegt, es können Sprachproblemme sein, die sprachen in den Kremien ist natürlich Deutsch man muß en bißchen Deutsch können um in so einem Kremium mitarbeiten zu können, wir vermuten auch das es etwas mit einem gewissen Machtgefälle zu tun hat, oder auch mit der relativ schlechten Integration der Fremsprachen trotz allem im Ptojekt, daß wir eigentlich an die gar nicht rankommen. Natürlich werden Quoten trotzdem eingehalten aber eben sehr oft psoidomäßig, ein Deutscher sitzt als Emigrant in der Komision oder eine Spanierin die in der Schweiz aufgewachsen ist und auch Deutschsendungen macht. Ich bin auch ein fremsprachiger Sendungsmacher, daß stimmt natürlich auch, ich mache nur auf spanisch Sendung über die Schweiz. Es ist nicht immer einfach, wir bemühen uns wirklich es gelingt einfach nicht immer. Nach welchen Gesichtspunkten funktioniert RADIO LORA. Es gibt ein Redaktionsstatut, dessen quitessenz ist, kein Rassismus, kein Sexsissmus, kein Kommerz. Unter kein Kommerz verstehen wir, daß wir keine Werbung dulden, erstens ist es uns verboten von der Konsession her, wir dürfen gar nicht, abgesehen davon ist es unser kredo wir wollen das nicht. Es hat immer wieder Leute gegeben die im RADIO LORA versucht haben mit der Sendung proviet zu machen, sie haben erzählt wo sie ihr Auto repariert haben oder wo es günstig ist sich die Haare sschneiden zu lassen, oder die Leute die in Diskotheken arbeiten und erzählt haben wie sehr man sich dort amüsiert. Da fließt auch Geld, daß wissen wir. Das versuchen wir dann immer wieder zu unterbinden. Wenn wir es beweisen können, wird die Person sofort ausgeschlossen, das wird nicht akzeptiert. Sehr beliebt ist auch Musikwünsche oder Grüße durchgeben gegen Entgeld, daß tolerieren wir nicht. Das man kein Geld kriegt fürs Sendung machen im LORA ist einer der Eckpunkte der LORA Philosophie, da  gibt es keine Diskosion darüber. Wobei immer wieder diskutiert wird, was Webung eingentlich ist, daß ist nicht immer einfach zu definieren. Ein wichtiger Teil des Wochenprogramms sind die Offenkanäle sie ermöglichen Leute die keine feste Sendezeit haben im Radio den Zugang zur Sendezeit. Wir offerieren technische Unterstützung falls diese nötig sein sollte und garantieren eben diesen niederschwelligen Zugang, es können irgendwelche Leute anrufen, zB eine Schulklasse, ein Jugendtreff oder was auch immer. Wir schauen uns das an, ob es einigermaßen kompatiebel ist  mit dem Kredo von RADIO LORA, meistens ist das überhaupt kein Problemm. Die Leute  konnen kommen und machen die Sendung entweder live oder nehmen sie auf im  Studio zwei und senden die dann. Ich möchte noch darauf eingehen, was wir tun für die Integration von fremsprachigen Sendungen ins RADIO LORA. Ich muß zugeben wir tun verblüffend wenig. Es ist ganz generell zu sagen, daß Wochenprogramm ist voll. Wir kriegen laufend so viel Anträge für neue Sendungen, daß wir kaum nachkommen die Anträge zu behandeln, so das wir uns eigentlich kaum aktiv um neue Sendungen bemühen. Die Quotenregelung in den Kremien habe ich schon erwähnt als ein Mittel, daß andere ist einfach das die fremdsprachigen Sendungsanträge bevorzügt behandelt werden. Wir freuen uns, wenn jemand eine Sendung, in einer Sprache die noch nicht vertreten ist, machen will und bemühen uns Sendzeit freizuschaufeln. Es gibt jetzt Sendungen zB in hindi und rumänisch. Da wird noch eine Entscheidung gefällt, wobei wir uns ein bißchen darum bemühen herauszufinden was die Leute wirklich wollen in ihren Sendungen. Wenn sie eventuell nur Musik auflegen, dann interesiert uns das nicht so sehr, ich komme darauf noch zurück. Entscheidend finden wir das grundsätzlich nicht, wieviel Leute ein Sendung potenziell hören können. Es geht uns eher darum wie wichtig wir selbst die Sendung finden, daß heißt eine Sendung in sumalisch wird natürlich nicht von wahnsinnig vielen Leuten gehört, darum geht es uns einfach überhaupt nicht. Es geht darum, daß wir wichtig finden, wenn es schon Leute gibt die sumalisch senden wollen, gehen wir davon aus, daß Interesse besteht, geht das über den Äther, dann wir dann auch Platz geschaffen. Die letzten Sprachen die auf diese Weise dazugestoßen sind, sind eben sumalisch und polnisch auch kroatisch übrigends. Früher hatten wir eine jugoslawische Sendung und dann wurde diese Sendung zu einer serbisch-kroatischen Sendung und dann ist eine bosnische Sendung dazugekommen. Die serbisch - kroatische hat sich zu einer serbischen Sendung verwandelt und seit diesem jahr haben wir auch eine kroatische Sendung im Programm. Sie legen immer wieder wert darauf, daß es ganz verschiedene Sprachen seien, ich kann daß nicht beurteilen. Natürlich wenn wir von Integration, von fremdsprachigen Menschen im RADIO LORA sprechen, dann müssen wir noch verschiedenes beachten einerseits zB der hohe Anteil von Emigrantinnnen in der Region Zürich, das sind offizell 30 % inoffiziell wissen wir das es viel mehr sind, daß heißt die Leute die zB einen Schweizer Pass haben, werden nicht mehr als Emigrantinnen gezählt, Leute die sogenannt illegal sich in der Schweiz aufhalten werden auch nicht als Emigrantinnen gezählt. Wir können davon ausgehen, daß mindestens ein drittel wahrscheinlich eher 40 % der Menschen zumindest in der Stadt Zürich Emigrantinnen sind. Was ich damit sagen will ist, daß das Bedürfnis, dieser fremdsprachigen Menschen nach Zugang zu den Medien und zum Radio, so groß ist daß es sich schon fast alleine ergibt, daß wir die Leute ins Radio aufnehmen. Es genügt dazu einfach nur offen zu sein und dann ergibt sich das fast von selbst. Natürlich gibt es auch eine andere Erklärung zB eine historische Erklärung daß die Wurzeln von RADIO LORA teilweise in den Dritten Welt Organisationen oder den antiimperialistischen Kreisen zu suchen sind. Diese Menschen sind sowieso offen für fremdsprachige Menschen, daß ist ja klar. Wir sollten auch erwähnen, daß wir für die Region Zürich praktisch ein Monopol für fremdsprachige Sendungen haben. Wir wissen natürlich auch, daß genau aus diesem Grunde unser fremdsprachiges Publikum ein besonders treues Publikum ist. Es gibt auf DRS 2 jeweils am Samstag nachmittag zwischen vier und sechs, wenn mich nicht alles täuscht, zwei stunden in fremdsprachig türkisch, italienisch spanisch und portogisisch. Das ist dann wirklich schon alles, fremdsprachige Sendungen gibt es in der Region Zürich abgesehen von diesen zwei Stunden am Samstag nachmittag nur auf RADIO LORA. Ich will noch etwas erwähnen, Sendung machen im RADIO LORA ist wie gesagt Gratisarbeit. Folglich gibt es auch keine Schwarzarbeit. Das hat natürlich zur Folge, daß man um Sendung zu machen, im RADIO LORA, keine Aufenthalts- oder Arbeitsbewilligung braucht. Das hat eben auch dazu geführt, daß die sogenannten illegalen Menschen, von denen es in der Schweiz unglaublich viele gibt, daß sie RADIO LORA als Sprachrohr benützen, einerseits und andererseits als Treffpunkt wo man Kaffee trinken und schwatzen kann. Wo Aktionen geplant werden, zB Demos und Solitaritätsfeste. Als Zusammenfassung möchte ich noch kurz über das Wort "Alternativ" sprechen. In der Schweiz heißen die Freien Radios "Alternative Lokalradios". Ich habe erwähnt, daß sich eine Tendenz heraus kristallisiert hat, daß sich das Gewicht von den politischen Inhaltssendungen verschoben hat Richtung Musiksendungen und eben auch Richtung fremdsprachige Sendungen. Das hat etwas mit dem Wort "Alternativ" zu tun. Was ist denn eigentlich "Alternativ"? Eine simple Definition wäre "Alternativ" ist etwas das anders ist. Wie denn anders? Was Radio betrifft, kann man davon ausgehen, daß die staatlich komerziellen Sender eigentlich überall ziemlich gleich tönen. Unser Ziel ist dann eben halt anders tu tönen. Wie sieht das kongret aus. Wortsendungen in Deutsch haben es besonders schwer anders zu sein. Schließlich hört man ja in der Region Zürich vor allem oder eigentlich praktisch nur Deutsch. Simplifiziert heißt das diese deutschsprachigen Sendungen müssen kritisch sein und tendenziell eindeutig Links. Wir defenieren uns als Linkes Radio. Bei Musiksendungen ist es vielleicht ein bißchen komplizierter mit dem "Alternativ". Sie haben kein Komerz, was auch immer das heißen mag. Das ist natürlich relativ. Es gibt vereinzelt auch gute und ispirierte Musikerinnen die viel Geld verdienen, aber wir sind zB die einzigen die ganze Techno Tage oder Nächte im Programm haben. Das wichtigste ist, es muß irgendwie anders tönen. Es gibt bei uns keine Hitparade, keine Playlist. Unser CD-Archiv wird nach solchen "Alternativen" Kreterien bewirtschaftet, daß heißt das wir die Promo-CD`s die wir von den Platten firmen zugeschick erhalten ohne das wir sie bestellt haben zum aller allergrößten Teil an Second Hand CD Läden verkaufen und mit dem Erlös uns besser zusagende CD´s einkaufen. natürlich ist das ziemlich teoretisch was ich da sage. Der Komerz schleicht sich langsam ins Radio LORA ein. Vielleicht auch eben nur schon dadurch, daß das politische Bewußtsein der jüngeren Generationen irgendwie anders ist, um nicht zu sagen geringer. Bei fremdsprachigen Sendungen ist es mit dem "Alternativ" natürlich ganz etwas anderes. Sie tönen ja schon anders. Es gibt da ein anderes Problemm und die Frage die wir da bis zur Erschöpfung diskutieren, wo wir noch nie zu einem Ergebnis gekommen sind, ist ob für die fremdsprachigen Sendungen die gleichen Parameter gelten sollen wie für die deutschsprachigen Sendungen. Das heißt, müssen sie ebenfalls Kritisch und Links sein und dürfen sie auch nur nicht kommerzielle Musik senden oder sind sie nicht schon allein dadurch "Alternativ" das sie nicht Deutsche Sendungen sind und für diejenige ein Sprachrohr  die keine Stimme haben. Es ist ja sicher auch kein Zufall, daß es bei uns nicht weniger als drei fremdsprachige Sendungen gibt, die auf Deutsch übersetzt "Stimme der Stimmlosen" heißen. In der Praxis ist es tatsächlich so, daß für fremdsprachige Sendungen nicht die gleichen Parameter angewendet werden. Diskusionen sind endlos, werden weiterhin geführt. Wir fragen uns mindestens einmal pro Woche was "Alternativ"  heißt. Schlußendlich gibt es nur einen Grundsatz und der muß immer und von alle respektiert werden: Kein Rassismus, kein Sexismus und keine Werbung! Da gibt es auch für fremdsprachige Sendungen keine Ausnahme.