FREE SPEECH CAMP

Free Speech Camp Speakers Schedule Contact Sitemap

Interview von Petra Hopfgartner mit Tobias Pflüger von der Informationsstelle Militarisierung (IMI) in Tübingen.

Dauer des Interview 13:12 min.

Die IMI ist zwischen der Friedensbewegung und der Friedensforschung angesiedelt. Sie bringen Hintergrundinformationen heraus, und recherchieren zu Themen Militär und Außenpolitik. Schwerpunkt zur Zeit: Entwicklung der deutschen Bundeswehr, NATO und Aufarbeitung des Krieges am Balkan.
Forschungsschwerpunkt von Tobias Pflüger unteranderem die NATO von 1998 bis 1999. Bis 1998 war die NATO ein Bündnis für gemeinsame Landesverteidigung. Ab 1998 gab es schrittweise Veränderungen. 1991: neue NATO-Strategie, und sie spielten die Weltpolizei in punkto Konflikt am Balkan. Die Strategie im April 1999 war Krieg als Mittel der Politik. Die NATO ist vom offiziellen Verteidigungsbündnis zu einem Angriffsbündnis geworden.
Pflügers Kritikpunkte zum NATO-Angriffskrieg auf die BRep.Jugoslawien:
1. Der Krieg war schon vorhersehbar, Deutschland und die EU-Staaten haben schon im Vorfeld militärische Voraussetzungen geschaffen, aber der vorhersehbare Krieg wurde nicht politisch diskutiert.
2. NATO war Schuld für mehr Vertreibungen am Balkan
3. In diesem Krieg wurde die neue NATO-Strategie getestet ( Rückkehr zum Faustrecht)

Deutsche Grünen waren Kronzeugen des Krieges.
Bedeutung der Medien im Krieg: Schere war schon von Anfang an in den Köpfen der JournalistInnen, Selbstzensur, einheitliche Berichterstattung, die Berichterstattung und die Medien waren da Begleitprogramm von Soldaten. Ausnahme war die Frankfurter Rundschau, Süddeutsche Zeitung und die TV-Sendung Monitot. Diese Medien haben auch die Gegenseite gezeigt. Bei Talkshows wurden KriegsgegnerInnen ausgeladen.
Tobias Pflüger ist Redaktionsmitglied der Zeitschrift "Wissenschaft und Frieden" (Vereinigung der deutschen kritischen Friedensforschungen) . Während des Krieges gab es zwei Auflagen. Informationen bezog Pflüger hauptsächlich vom Internet. Pflüger wurde von der Staatsanwaltschaft Tübingen, München, Giesen, Frankfurt und Kalf angeklagt. Grund: Aufruf zur Fahnenflucht. Der Freispruch kam erst vor kurzer Zeit.