64de089bc7fbc9517d52c2df57bcd972.jpg Matthias Ripp
Matthias Ripp
FROzine

Über Würde und Recht.

Drei Aktivist*innen der Bananengewerkschaft ASTAC sind bei uns im Studio zu Gast. Außerdem setzen wir uns auch mit dem Thema Menschenwürde auseinander.

 

Vom Überflieger zum Aufdecker

Jorge Acosta Orellana versprühte als Pilot jahrelang giftige Pestizide über den Bananenplantagen im Norden Ecuadors. Seit 2007 ist er gemeinsam mit seinen KollegInnen von ASTAC erfolgreich im Kampf für die Rechte der Menschen, die die Bananen für Europas Märkte pflücken. Er reichte Klagen gegen die Pestizid-Konzerne ein wegen der gesundheitlichen Schäden für die Arbeiter*innen und erreichte, dass die UN die Ausbeutung auf den Bananenplantagen als Sklaverei anerkannte.

Jorge Acosta Orellana ist gemeinsam mit seinen Kolleg*innen von ASTAC Washington Orellana Farez, der zwei Bananen-Gewerkschaften im Süden Ecuadors gegründet hat und Maricela Guzman, die unter anderem die Untersuchungen der Makefruitfair-Kampagne im Oktober 2015 vor Ort durchgeführt hat, zu Gast in Linz (10.06. im afrikansichen Restaurant Tamusana). Wir haben die drei gemeinsam mit Susanne Loher von Südwind live zu Gast im Studio.

Nähere Infos zum Thema unter:

http://beyondtheseal.com/

https://www.suedwind.at/handeln/kampagnen/make-fruit-fair/

https://www.suedwind.at/fileadmin/user_upload/suedwind/30_Informieren/WeltverbesserInnen/weltverbesserIn_1-2016_web.pdf

 

Ist die Würde des Menschen antastbar?

Ist es erlaubt, unschuldige Menschen zur Rettung anderer unschuldiger Menschen zu töten? Oder anders gefragt: Darf das Leben von 164 Menschen gegen das Leben von 70.000 Menschen abgewogen werden?

Dieses Zitat aus Ferdinand von Schirachs Theaterstück TERROR, das seit 10. Mai im Landesgericht Linz zu sehen ist, bildet das Kernthema des Stücks und stellt die Frage nach der Antastbarkeit der Würde eines Menschen zur Rettung Anderer. Wie wollen wir in Zukunft unser Leben gestalten? Müssen wir in Zeiten, in denen der Terror immer mehr unser Leben beherrscht, zugunsten der Sicherheit auf unsere Freiheit verzichten? Welche juristischen, moralischen und philosophischen Mittel hat unsere Gesellschaft in solch einer Ausnahmesituation? Wem ist das Leben heiliger, demjenigen, der, wie in TERROR, 70.000 rettet und dafür 164 Menschen opfert, oder dem, der nach der Ethik des unverhandelbaren Subjekts handelt? Die Beantwortung der Frage nach der ethischen und moralischen Berechtigung des Tyrannenmordes zum Wohle und zur Rettung Anderer begleitet die Menschheit schon immer. Philosophen, Juristen und Theologen haben sich intensiv damit auseinandergesetzt, ohne gültige Antworten zu finden. Auch Schirach lässt in seinem Stück das Publikum mit einem scheinbar nicht lösbaren moralischen Dilemma zurück. Am 23.5.2016 waren Alois Birklbauer, Professor für Strafrecht an der JKU Linz, Michael Fuchs, Professor für Philosophie und Ethik an der KU Linz und Alfred Rauch, Leiter der Gruppe theater@work im Kepler Salon zu Gast, um über ebensolche Fragen zu diskutieren. Ein kurzer Ausschnitt daraus ist in der heutigen Sendung zu hören.

Diskussion im gesamten Nachhören unter: http://www.kepler-salon.at/de/Veranstaltungen/Ist-die-Wuerde-des-Menschen-antastbar

 

Durch die Sendung führt Sarah Praschak.

Zuletzt geändert am 09.06.16, 00:00 Uhr

Verfasst von Sarah Praschak

Sarah Praschak, seit 2009 Sendungsmacherin auf Radio FRO, moderierte Sendungen wie FROzine, K&B Spezial, music@posthof, die Sendung der Tabakfabrik Linz und Kino für die Ohren. Momentan gestaltet sie die Sendung des afo - Architekturforum OÖ (jeden 1.Dienstag im Monat, 17:00-17:30) und die Sendung des Theater Phönix (je nach Anlass Mittwochs von 17:00 bis 17:30 Uhr). Abseits des Radios ist Sarah außerdem als Künstlerin im Bereich Fotografie und visuelle Kommunikation tätig und auch Moderatorin diverser Veranstaltungen sowie DORFTV Sendungen (Gloryhole, bitchinaround).

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Gesendet am Fr 10. Jun 2016 / 18 Uhr

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